NSU-Prozess


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NSU-Prozess in München Spekulationen über Tod von Mundlos/Böhnhardt entkräftet

In nüchtern-sachlichen Worten wurde der Tod der beiden mutmaßlichen Neonazi-Terroristen Böhnhardt und Mundlos abgehandelt. Erkenntnis: Es gibt auch weiterhin keine Hinweise auf einen bisher unbekannten, geheimnisvollen Dritten.

Stand: 21.05.2014 | Archiv

Fahndungsbilder von Uwe Böhnhardt (l.) und Uwe Mundlos | Bild: picture-alliance/dpa

Im NSU-Prozess haben ein Rechtsmediziner und zwei Polizisten Spekulationen entkräftet, beim Tod von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt müsse noch eine dritte Person im Spiel gewesen sein. Die beiden Polizisten, die die mutmaßlichen Neonazi-Terroristen nach einem Bankraub am 4. November 2011 in Eisenach aufgespürt hatten, sagten am Mittwoch übereinstimmend, es seien keine weiteren Personen zu deren Wohnmobil gegangen oder aus dem Fahrzeug ausgestiegen.

Keine Hinweise auf eine dritte Person

In dem Wohnmobil hatten sich Mundlos und Böhnhardt verschanzt. Den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler zufolge feuerten beide zunächst ein Mal auf die Polizisten, anschließend erschoss Mundlos zunächst Böhnhardt und dann sich selbst. Einer der beiden soll unmittelbar zuvor noch das Wohnmobil in Brand gesteckt haben. Allerdings wurde bei den Obduktionen der Leichen keine Rußpartikel in den Lungen und keine Hinweise auf Rauchgas-Einatmungen gefunden. Das hatte zuletzt nochmals Spekulationen über eine unbekannte dritte Person genährt, die mindestens den Brand gelegt haben müsse.

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Der zuständige Rechtsmediziner aber betonte, es sei nicht auszuschließen, dass die beiden kurz vor ihrem Selbstmord noch Rauchgas eingeatmet haben - und dies bei der Obduktion nicht mehr nachweisbar war. Die beiden Beamten sagten übereinstimmend aus, das Feuer sei erst in direktem zeitlichem Zusammenhang mit dem dritten Schuss ausgebrochen. Der Rechtsmediziner machte zudem klar, dass Mundlos und Böhnhardt aufgrund ihrer schweren Schussverletzungen sofort tot waren: Sie verwendeten - anders als bei den Morden, die ihnen zur Last gelegt werden - eine Pumpgun.

Mit gefälschtem Kennzeichen unterwegs

Hintergrund

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André E. hat unterdessen weitere Sorgen: Nach Informationen des BR wird gegen ihn wegen Urkundenfälschung ermittelt, weil er mit falschen Kennzeichen am Auto vom NSU-Prozess nach Hause fuhr. Unterdessen hat eine Gruppe Nebenklägeranwälte am Rande des Prozesses gefordert, politische Diskussionen aus dem Strafverfahren gegen Beate Zschäpe und die anderen Angeklagten herauszuhalten und ggf lieber weitere Untersuchungsausschüsse einzusetzen. Eine Forderung, die andere Nebenklägeranwälze strikt ablehnen - innerhalb der Nebenklage scheint es erhebliche Meinungsverschiedenheiten zu geben.

Banküberfall und Wohnmobil

Die beiden mutmaßlichen Neonazi-Terroristen wurden am 4. November 2011 in einem brennenden Wohnmobil im Eisenacher Stadtteil Stregda gefunden, in dem sie sich nach einem Banküberfall auf der Flucht vor der Polizei verschanzt hatten. Nach Erkenntnissen der Ermittler erschoss Mundlos zunächst Böhnhardt und anschließend sich selbst.

Einer von beiden soll in diesen letzten Minuten oder Sekunden das Wohnmobil in Brand gesteckt haben. Dass keine Rußpartikel in den Lungen und keine Hinweise auf Rauchgaseinatmungen gefunden wurden, hatte zuletzt Spekulationen genährt, der Brand müsse von einem Dritten gelegt worden sein.


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