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SPD-Abgeordneter legt Mandat nieder Förster stolpert über Schmuddelaffäre

Nach der Sex-Affäre mit einer Prostituierten sind bei dem Augsburger Landtagsabgeordneten Linus Förster offenbar auch Fotos minderjähriger Mädchen entdeckt worden. Der SPD-Mann zieht Konsequenzen: Er legt sein Mandat nieder und tritt aus der Partei aus. Die SPD begrüßt den Rückzug.

Von: Annemarie Ruf und Eva Lell

Stand: 26.11.2016 |Bildnachweis

Der SPD Landtagsabgeordnete Linus Förster | Bild: dpa-Bildfunk/Matthias Balk

"Es ist gut, dass er diesen Schritt gegangen ist." sagte SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher dem Bayerischen Rundfunk. Der bayerische SPD-Chef Florian Pronold äußerte sich in einer Mitteilung. Dort heißt es wörtlich:

"Die BayernSPD begrüßt den Schritt von Dr. Linus Förster, seine Ämter sowie sein Landtagsmandat niederzulegen und aus der SPD auszutreten. Er selbst hat erklärt, dass sein Verhalten mit der Mitgliedschaft in der SPD und im Bayerischen Landtag unvereinbar ist."

Florian Pronold

Fraktionschef Markus Rinderspacher sprach sogar von Erleichterung:

"Tatsächlich sind wir auch ein Stück weit erleichtert, da wir auch in der vergangenen Woche bereits intensiv diskutiert haben und wenn er jetzt den Befreiungsschlag für sich wählt, weil er sich konzentrieren möchte, sein Leben zu sortieren und sich voll auch die Strafverteidigung konzentrieren möchte, dann ist das etwas, was wir für richtig und notwendig halten."

Markus Rinderspacher

Seit Anfang November ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg gegen Förster wegen Körperverletzung und illegaler Filmaufnahmen. Eine Augsburger Prostituierte hatte den 51-jährigen Förster angezeigt, weil er den Sex mit ihr gefilmt haben soll - ohne ihre Einwilligung. Als die Frau ihm die Kamera abnehmen wollte, sei es zu einem Gerangel gekommen.

Gerangel mit Prostituierter und Bilder Minderjähriger

Zuletzt war bekannt geworden, dass auf elektronischen Datenträgern, die Förster gehören sollen, Fotos nackter minderjähriger Frauen entdeckt worden seien, was strafbar sein könnte. Nach der Affäre um den Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy war das Gesetz verschärft worden. Seitdem kann der Besitz und die Verbreitung von Nacktbilden von Kindern oder Jugendlichen auch dann strafbar sein, wenn es sich nicht um Kinderpornografie handelt.

SPD verliert ihren jugendpolitischen Sprecher

Förster hatte er an der Universität Augsburg Politikwissenschaft, Geschichte und Volkswirtschaft studiert. In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus. Seit 2003 saß Förster im Landtag, seit 1984 war er SPD-Mitglied. Er hatte sich in der Europa-Politik engagiert, machte selbst Musik und war in sozialen Netzwerken sehr aktiv. In der SPD galt Förster als Mann, der auch bei jungen Wählern punkten konnte. Die SPD-Landtagsfraktion hatte ihn daher zu ihrem jugend- und europapolitischen Sprecher gemacht. Außerdem war Förster Chef des SPD-Bezirksverbandes Schwaben. Wegen der Vorwürfe hatte er seine politischen Ämter bereits ruhen lassen.







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Seppl, Sonntag, 27.November 2016, 08:06 Uhr

21. Kindesmissbrauch?

Bei dem Mann wurden Bilder von Nakten, Minderjährigen Frauen gefunden. Ob es sich um Kinderpornos handelt, steht noch nicht fest.

Wenn er in Besitz von Kinderpornos war, dann ist das keine "Schmuddelaffäre", dann ist der Mann ein Krimineller. Die Konsumenten von Kinderpornos sind die Triebfeder für Kindesmissbrauch und -Zerstörung. Wer so was verharmlost, sollte mal zum Psychologen gehen. Und er sollte auch mal überprüft werden.

  • Antwort von S.H., Sonntag, 27.November, 09:38 Uhr anzeigen

  • Antwort von Moralistin, Sonntag, 27.November, 10:12 Uhr anzeigen

  • Antwort von Barbara, Sonntag, 27.November, 14:04 Uhr anzeigen

S.H., Sonntag, 27.November 2016, 07:02 Uhr

20. Wie lustig

Ach, sieh sie doch an. Die ganzen Moralisten mit ihren herrlich amüsanten Kommentaren. Da mokieren sie sich über einen Mann, dem die Hormone ab und an mal ein wenig durchgehen. Den Gipfel der Heuchelei besteigen aber die Herren Oberen der Bayern-SPD. Skandalös ist die Affäre des Oberbürgermeisters Wollbergs in Regensburg. Försters "Entgleisung" ist im direkten Vergleich dazu bestenfalls belustigend. Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
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  • Antwort von S.H., Sonntag, 27.November, 08:11 Uhr anzeigen

  • Antwort von N.F., Sonntag, 27.November, 09:12 Uhr anzeigen

Humanist, Sonntag, 27.November 2016, 06:08 Uhr

19. Affären.....

Menschen mit Anstand und Moral können niemals Politiker werden. Jeden Tag wird das einem bewusst.

Otto, Sonntag, 27.November 2016, 00:04 Uhr

18. Da war ein junger Bursche beim Arzt.

Der Bursche hatte einen dünnen Arm und einen muskulären Arm. Der Arzt hat ihn aufgeklärt: Eine Selbstbefriedigung ist nicht schädlich. Sie senkt sogar das Risiko im hohem Alter an Prostatakrebs zu erkranken. Sie sollten aber ihre Hände abwechselnd benutzen.

  • Antwort von Boros, Sonntag, 27.November, 09:06 Uhr anzeigen

bayer, Samstag, 26.November 2016, 23:04 Uhr

17. L. Förster

ganz kleinlaut sind sie gerade, die Sozis. Normal fordern sie sofort Rücktritt wenn bei einem Schwarzen die Schuahband'l auf sind. Für die Grünen ist Sex mit Kindern legal. Die regen sich darüber nicht auf. Der BR bleibt auch stumm. Warum ?????