DoX – Der Dokumentarfilm im BR Aussteigen
Die erfolgreiche Autorin Ariela Bogenberger schildert in diesem Dokumentarfilm erstmals öffentlich ihren Ausstieg aus einer Sekte, der sie jahrelang angehörte. Es ist ein Film über Indoktrination, Verantwortung, Schuld, über die Suche nach Anerkennung und den Wunsch nach Liebe – zu sehen am Dienstag, 25. Juli 2017, um 22.30 Uhr auf dem Sendeplatz „DoX – Der Dokumentarfilm im BR“.
Im September 2015 sorgte eine Nachricht über 29 schreiende Seminarteilnehmer, Ärzte, Heilpraktiker und Psychologen, die mit Herzrasen, Halluzinationen und Krämpfen ins Krankenhaus gebracht werden mussten, für Aufsehen.
Offenbar waren Halluzinogene im Spiel, die – einer Massenvergiftung gleich – diesen Großrettungseinsatz verursacht haben. Die Polizei leitete Strafverfahren gegen die Beteiligten ein. Ariela Bogenberger, eine erfolgreiche Drehbuchautorin (u.a. „Marias letzte Reise“), hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon entschlossen, an die Öffentlichkeit zu treten und ihr Doppelleben zu offenbaren: Nach Jahren der Zugehörigkeit zu einer Sekte will sie aussteigen und darüber sprechen.
Drogenmissbrauch, sexuelle Ausschweifungen, Sektenvorwurf sind die Schlagworte in der Presse, mit denen sich die Gemeinschaft konfrontiert sieht.
Ariela Bogenberger spricht beeindruckend offen und schonungslos über ihre Zeit in der Gemeinschaft und was sie dazu bewog, den Ausstieg zu wagen. „Ich habe am eigenen Leib herausgefunden, dass es möglich ist tiefgreifend manipuliert zu werden. (…). Meine Geschichte ist KEIN Einzelfall. Deshalb spreche ich.“
„Die Gespräche (…) geben Einblicke in Arielas persönliche Geschichte. Darüber hinaus vermitteln sie aber auch sehr fundiert Informationen über Strukturen von Sekten, ihre Methoden und deren Auswirkungen. Arielas große Offenheit, ihre Reflektion über das, was ihr widerfahren ist und ihr unbedingter Wille, sich jenseits von Scham und Angst zu bekennen, um sich aus diesen Verstrickungen zu lösen, sie zu durchschauen und damit zu durchbrechen, waren auch für mich als Filmemacherin eine Herausforderung. Denn die Themen wie Manipulation oder Indoktrination forderten nicht nur eine inhaltliche Auseinandersetzung, sondern auch eine Entsprechung in dem Umgang mit filmischen Mitteln und dem Aufbau des Films.“, so die Regisseurin Petra K. Wagner über ihren Film.