Presse - Pressemitteilungen


1

BR-Bayernstudie Bayern leben gerne im Freistaat

Die Begeisterung für Bayern ist generationsübergreifend und steigt vom Teenageralter (93%) bis zum Rentenalter (99%) noch an. Dies ist das zentrale Ergebnis der Repräsentativbefragung "BR-Bayernstudie", die der Bayerische Rundfunk am Mittwoch, 9. Juni, vorgestellt hat und die im Buch "Ansichtssache Bayern- Annäherungen an eine Heimat" veröffentlicht wurde.

Stand: 03.06.2010

30 Juni

Mittwoch, 30. Juni 2010

Pressekontakt: pressestelle@br.de

Befragt wurden dafür mehr als tausend repräsentativ ausgewählte Bayerinnen und Bayern und rund 50 prominente Vertreter des Freistaats. Darüber hinaus haben die Landeskorrespondenten des Bayerischen Rundfunks mehrere hundert Menschen in ihrem Berichtsgebiet zu ihrem Bayernbild interviewt.

Große Heimatverbundenheit

Mehr als die Hälfte der Bayern ist stolz auf den Freistaat (51 %). An der Spitze stehen die Oberpfälzer, fast zwei Drittel der Befragten dort (64 %) stimmen voller Überzeugung der Aussage zu "Ich bin stolz, Bayer zu sein." In den fränkischen Regierungs¬bezirken liegt die Zustimmung niedriger, aber immer noch bei 40 Prozent und sogar 21 Prozent der "Zuagroasten" schließen sich diesem Bekenntnis ohne Abstriche an.

Noch ausgeprägter als die Liebe zu Bayern ist die Zuneigung zur eigenen Region. Den Rekord halten hier die Schwaben: Sie leben zu 100 Prozent gerne in ihrer Region, dicht gefolgt von den Einwohnern der Landeshauptstadt München (99 %), die separat befragt wurden. Niederbayern und Oberfranken leben zu 95 Prozent bzw. 94 Prozent "sehr gerne" oder mindestens "gerne" hier. Nur minimal niedriger fällt die Zufriedenheit in den anderen Regierungsbezirken aus: Oberbayern (außer München) und Oberpfalz (je 93 Prozent), Unterfranken (92 Prozent) und Mittelfranken (91 Prozent).

Wohlfühlfaktoren Lebensgefühl, Natur und Wirtschaft

Quelle des Heimatgefühls und der hohen Zufriedenheit mit dem Leben im Freistaat ist vor allem das besondere Lebensgefühl in Bayern. Für 98 Prozent der Befragten ist dieses spezielle Gefühl "sehr wichtig" oder mindestens "wichtig". Aspekte wie die Nähe zu Freunden und Bekannten (92 %), die Mentalität der Menschen (84 %) und die regionalen Sitten und Gebräuche (67 %) sind eng damit verbunden. Ein zweiter, überragender Wohlfühlfaktor sind die Naturlandschaften Bayerns, 96 Prozent bewerten die Landschaft in ihrer Region als "sehr wichtig" oder mindestens "wichtig". Auch die Wirtschaftskraft Bayerns zählt: Die Unternehmen und Firmen der Region sind für 81 Prozent der Befragten "sehr wichtige" oder "wichtige" Standortfaktoren. In gleichem Maße wird zudem die Bedeutung der Universitäten und anderer Bildungseinrichtungen betont.

Humorvolle Oberfranken, sparsame Niederbayern, gastfreundliche Mittelfranken

Der "Durchschnittsbayer" ist heimatverbunden, bodenständig und traditionsbewusst. In allen Regierungsbezirken sind dies die herausragenden Merkmale, mit denen die Befragten dort ihre Mitmenschen am treffendsten beschrieben fanden. Der typische Bayer gilt daneben als besonders naturverbunden, gesellig und zuverlässig, er ist gastfreundlich, hilfsbereit und sympathisch.

Die Menschen mit dem meisten Humor leben - so die Selbstseinschätzung - in Niederbayern. Auf besondere Hilfsbereitschaft darf man in Oberfranken bauen, als modern gelten die Münchner, die dafür als am wenigsten sparsam eingeschätzt werden. Besonders sorgsam gewirtschaftet wird übrigens nicht nur in Schwaben (30 %), sondern auch in Niederbayern (31 %). Als weniger aktiv erweisen sich die Oberpfälzer, die aber in Sachen Heimatverbundenheit mit an der Spitze liegen. Besonders gastfreundlich geht es in Mittelfranken zu, religiös verankert zeigen sich die Oberbayern (ohne München), am niedrigsten ausgeprägt ist das Traditionsbewusstsein in Unterfranken.

Entwicklung einer Bayern-Typologie

Im Rahmen der Studie wurde zusätzlich zu den Regionalprofilen eine "Bayern-Typologie" entwickelt. Die sechs Typen, die definiert wurden, lassen sich abhängig vom Grad ihrer emotionalen Verwurzelung und ihrer Haltung zu urbayerischen Attributen (wie Traditionspflege und Dialekt) abgrenzen: "Urbayern", "Traditionell-Bodenständige" und "Modern-Bodenständige" machen zusammen rund zwei Drittel der Bevölkerung aus. Sie eint eine starke emotionale Verwurzelung in der Region. Unterschiede liegen in der graduell abnehmenden Vorliebe für Brauchtum, Dialekt und Tracht. Die übrigen fühlen sich hier entweder nicht zu Hause ("Entwurzelte"), leben hier nur gerne, weil es ihren individuellen Vorlieben entgegenkommt ("Freizeit- und Feuilleton-Bayern") oder sind generell mit ihrem Umfeld und vor allem ihren Mitmenschen unzufrieden, obwohl sie sich in ihrer Region wohlfühlen ("Kritisch-Distanzierte").

Hinweis::

Alle Daten sind zur Veröffentlichung frei unter Hinweis auf die Quelle Bayerischer Rundfunk. Ausführliche Ergebnisse im Buch "Ansichtssache Bayern - Annäherungen an eine Heimat".


1