"Magisch und geheimnisvoll" habe das Team einen Lebensraum dargestellt, der sonst nur als sehr gewöhnliche Ressource betrachtet werde, meinte die Jury in ihrer Begründung. Mit einer Vielzahl filmischer Techniken seien "herausragende Bilder" entstanden, die eine wichtige ökologische Botschaft vermitteln, begründet sie ihre Preisvergabe.

Inhalt der Dokumentation

Die Natur im Moor wartet mit zahllosen Überraschungen auf: Es scheint als wären die bizarrsten und farbenprächtigsten Vertreter der heimischen Fauna und Flora im Moor zu Hause. So wirkt die Balz der Doppelschnepfe wie ein Tanz von Elfen. Märchenhaft erscheinen auch die anderen, wenig bekannten Moorbewohner, wie Moosjungfer, Wasserralle oder Federgeistchen. Andere Arten, die hier leben, sind dagegen wohlbekannt, etwa Kreuzotter, Reh und Kranich. Flugaufnahmen machen deutlich, wie sehr Moore inzwischen Inseln gleichen. Allerdings sind auch diese letzten Gebiete bedroht, denn die Trockenlegung geht weiter. Europa ist nach Indonesien Vizeweltmeister in der Freisetzung von klimaschädlichen Treibhausgasen aus der Zerstörung von Mooren.

Den inzwischen im Bereich Naturfilm weltweit bekannten Produzenten Jan und Melanie Haft gelang mit ihrer Produktion "Das Moor", die erstmals im März 2013 in Arte ausgestrahlt wurde, eine Naturdokumentation, die anschaulich Einblicke in die letzten Reste einer Natur vermittelt, die vor 10.000 Jahren weite Flächen Europas prägte. Während sich das Landschaftsbild seit damals fast überall in Mitteleuropa extrem veränderte, erlauben die wenigen Moore, die der Trockenlegung und Abtorfung entgingen, ein Blick in diese längst vergangene Zeit. 

Das Sondrio Festival ist ein internationales Filmfestival, dass schwerpunktmäßig Naturfilme, von hohem naturwissenschaftlichen und cinemathographischem Wert, die weltweit in Naturschutzgebieten gedreht wurden, vorstellt und beurteilt. Es findet seit 1987 jedes Jahr im Oktober für eine Woche in Sondrio in Italien statt.