Alte Kleidung verkaufen Momox fashion, Vinted und Co. - wie funktioniert das?
Wohin mit der alten Kleidung? Kleiderspende, Second-Hand-Laden oder verkaufen per App wie momox fashion? Ein Überblick.
Second Hand Kleidung In Deutschland - Zahlen
Das Geschäft mit Second-Hand-Kleidung boomt - auch kaufen immer mehr Menschen aus Gründen der Nachhaltigkeit lieber gebrauchte Kleidung als "Fast Fashion". Online-Portale oder Apps wie Kleinanzeigen, vinted (ehemals "Kleider- bzw. Mamikreisel") oder Momox fashion profitieren deutlich davon. Auch Großhändler wie H&M oder about you bieten inzwischen Second-Hand-Kleidung an.
Immer mehr Menschen kaufen gebrauchte Kleidung
Im Jahr 2023 gaben 65 Prozent der Befragten bei einer Umfrage von Statista an, bereits Artikel aus dem Bereich Fashion und Accessoires secondhand gekauft zu haben. Kein Wunder also, dass beispielsweise der Umsatz der Second-Hand-Plattform Momox im Jahr 2022 im Bereich Secondhandmode bei 66 Millionen Euro lag, 11 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Branchenblatt Textilwirtschaft berichtete.
Welche Kleidung kann ich verkaufen?
Kaputte Kleidung oder solche mit Flecken sowie Ungewaschenes eignen sich so nicht zum Verkauf. Fehlkäufe, die quasi ungetragen sind, oder sehr teure Stücke bekannter Marken lassen sich auf jeden Fall noch gut verkaufen. Entweder einzeln (macht mehr Arbeit, bringt aber meist mehr Geld) oder im Paket (geht deutlich schneller, bei meist geringerem Erlös).
Kleidung verkaufen bei Momox fashion
Der bequemste Weg, Klamotten zu verkaufen, sind Ankaufportale wie momox fashion oder Sellpy (von H&M). Mit wenigen Klicks kann man auf der jeweiligen Homepage erfahren, was das Portal für das Kleidungsstück zahlt. Das geht bei Momox Fashion besipielsweise nur über den Markennamen - leider werden nicht alle Marken angekauft. Sie senden dann Ihre gewaschenen Klamotten ein und sobald diese angekommen und geprüft sind, wird Ihnen das Geld überwiesen. Allerdings sind die Annahmeregeln streng, zum Beispiel werden bei Mängeln wie Flecken oder Löchern Kleidungsstücke zum Beispiel bei momox fashion auch wieder an den Verkäufer zurückgeschickt, auf dessen Kosten (ca. 2 bis 4 Euro).
Kleidung verkaufen an den örtlichen Secondhand-Laden
Eine weitere Möglichkeit mit Ihrer alten Kleidung noch Geld zu verdienen, sind Second-Hand-Läden in der nächsten Stadt, die Kleidung meist erst prüfen und sie dann auf Kommission und gegen eine Gebühr verkaufen - Geld bekommen Sie also erst, wenn das Stück einen neuen Besitzer gefunden hat.
Klediung verkaufen bei Vinted oder kleinanzeigen
Bei besonders hochwertigen Teilen von begehrten Marken bieten sich Onlinedienste an: Neben klassischen Auktionsplattformen wie Ebay sowie Kleinanzeigen und Flohmarkt-Apps wie Shpock sind das vor allem auf Kleidung spezialisierte Angebote wie vinted. Wer hier verkaufen will, muss allerdings erst Fotos machen und eine Beschreibung des Kleidungsstücks schreiben, um es dann verkaufen zu können. Der Nachteil: Sie brauchen Platz, um die aussortierten Teile bis zum Verkauf aufzubewahren, und auch Geduld, um mit interessierten Käuferinnen und Käufern zu kommuniziren und manchmal zu verhandeln.
Wie Sie bei ebay Kleinanzeigen gut verkaufen - und warum das Portal jetzt nur noch Kleinanzeigen heißt, lesen Sie hier: Richtig gute und erprobte Verkaufstipps für Kleinanzeigen
Conciergeservice
Einige Onlineshops wie Mädchenflohmarkt oder der Designer-Shop Rebelle bieten einen Conciergeservice an. Das heißt: Sie senden Ihre Kleidung ein und die Portale kümmern sich um die Einstellung der Ware - nehmen etwa die Fotos auf und bewerten die Kleidung. Der Preis kann aber nochmal geändert werden. Dieser Service kostet natürlich was, in der Regel wird pro verkauftem Stück zusätzlich zur Provision mindestens ein Drittel des Erlöses vom Anbieter einbehalten.
Tipps für den Verkauf
Für alle Portale, bei denen sie selbst Anzeigen erstellen, gilt: Mit aussagekräftigen Fotos und möglichst detaillierten Beschreibungen steigern Sie Ihre Verkaufschancen. Stiftung Warentest empfiehlt, kleine Mängel wie lose Fäden oder kleine Flecken direkt anzugeben und die Fotos bei Tageslicht vor einem hellen Hintergrund zu schießen. Bei der Preisfindung hilft es, vergleichbare Ware online zu suchen und eine Untergrenze festzulegen, damit Käufer nicht zu viel feilschen können. Außerdem wichtig: Möglichst schnell auf Anfragen und Fragen potenzieller Käufer zu antworten und die Ware wirklich pünktlich zu versenden. Dies alles sorgt für bessere Kundenbewertungen und somit mehr Verkäufe.
Kleiderspenden - wie?
Mit Kleiderspenden kann man auch Gutes tun. In vielen Gemeinden gibt es Kleiderkammern, die Aussortiertes an Menschen weitergeben, die sich neue Kleidung nicht leisten können. Hier sollten Sie vorher unbedingt nachschauen (häufig finden sich alle Informationen auf der Homepage), ob und vor allem was gerade benötigt wird. Gerade Damenbekleidung ist nämlich häufig ausreichend vorhanden.
Auch Spenden-Kaufhäuser wie Oxfam sind eine Möglichkeit: Nachdem Sie Ihre gut erhaltene und saubere Kleidung abgegeben haben, wird sie verkauft und der Erlös in soziale Projekte investiert. Wegen der begrenzten Lagerfläche sollten Sie allerdings nur zur Saison passende Teile abgeben, also keine Winterjacken im Hochsommer.
Wer seine alte Kleidung im Sammelcontainer entsorgt, unterstützt damit womöglich nicht Bedürftige, sondern große Firmen, die gut erhaltene Teile an Second-Hand-Läden im In- und Ausland weiterverkaufen. Achten Sie deshalb darauf, ob Container-Aufsteller darüber informieren, wie sie die gesammelte Kleidung weiterverwenden. Das Deutsche Rote Kreuz klärt mit Aufklebern auf den Containern über die Verwendung auf.
Manche Abfallwirtschaftsbetriebe verkaufen die Kleidung und investieren die Erlöse, um ihre Gebühren zu stabilisieren. Um sicherzugehen, dass die Kleidung in Ihrem Sinne verwertet wird, suchen Sie den Namen des Aufstellers im Internet. Auf der Homepage finden Sie meistens Informationen zur Verwendung.
Wie schmeiße ich alte, unbrauchbare Kleidung weg?
Auch, wenn die Kleidung nicht mehr gut in Schuss ist - das Material kann eventuell noch recycelt werden, vor allem wenn es reine Baumwolle ist. Zum Beispiel als Dämm- oder Füllmaterial oder Putzlappen. Die Kleidung kann dafür in den Altkleidercontainern der Abfallwirtschaftsbetriebe abgegeben werden, die sich dann um die richtige Verwertung kümmern.
Was passiert mit unserem zu kleinen Lieblingspulli, nachdem wir ihn in den Container geschmissen haben? So ist der Weg der Altkleider.
Was ist nochmal das Problem an zuviel Kleidung, an Fast Fashion und dem hübschen Polyester-Kleidchen? Das hat unser Umwelt-Podcast Besser leben in dieser Episode untersucht:
https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/warum-sollen-billige-t-shirts-schlecht-fuer-die-umwelt-sein/bayern-1/87988270/