Zündfunk Generator Die "Economic Partnership Agreements" zwischen EU und Afrika
Sonntag, 07.05.2017
22:05
bis 23:00 Uhr
BAYERN 2
Freier Handel zwischen ungleichen Partnern?
Die "Economic Partnership Agreements" zwischen EU und Afrika
Von Markus Metz und Georg Seeßlen
Diese Sendung zum Nachhören unter: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Afrika steht derzeit weit oben auf der politischen Agenda. Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller verkündet einen "Marshallplan für Afrika", Afrika ist Schwerpunkt der deutschen G20-Präsidentschaft. Die EU bietet afrikanischen Regierungen viel Geld unter dem Stichwort Fluchtursachenbekämpfung und drückt schon mal ein Auge zu, was demokratische Verhältnisse und Achtung von Menschenrechten angeht. Schon seit 2002 verhandelt die EU mit fünf regionalen Gruppen afrikanischer Staaten über sogenannte Economic Partnership Agreements, also Wirtschaftspartnerschaftsabkommen. Ziel dieser Freihandelsabkommen ist eine fast vollständige gegenseitige Marktöffnung. In der Vergangenheit gewährte die EU den afrikanischen Länder einseitig zoll- und quotenfreien Zugang zum europäischen Markt, um koloniales Unrecht wiedergutzumachen. Nach den neuen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen müssen die afrikanischen Staaten im Gegenzug auch ihre Märkte für europäische Waren weitgehend öffnen. Kein Wunder, dass die Verhandlungen zäh und langwierig verlaufen. Fürchten die afrikanischen Partner doch, dass ihre schwachen Ökonomien gegen die europäische Wirtschaftsmacht nicht ankommen.