Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Wüstenleben

Kakteen | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 10.11.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Kaktus
Stacheliger Wasserspeicher

Die Geschichte der Sahara
Seen im Sand

Das Kalenderblatt
10.11.1914
Langemarck - Geburt eines Mythos
Von Christian Feldmann

Als Podcast verfügbar

Kaktus - Stacheliger Wasserspeicher
Autorin: Kathrin Kellermann / Regie:
Wenige Zentimeter klein und kugelig oder säulenartig, verzweigt und bis zu fünfzehn Meter hoch: Im Reich der Kakteen gibt es unzählige Formen, Gestalten und Variationen. Kakteengewächse wuchsen ursprünglich ausschließlich auf dem amerikanischen Kontinent, vor allem in Mexiko, Bolivien und Argentinien, mittlerweile haben sie sich auf andere Kontinente ausgebreitet, wachsen sogar im Regenwald oder im Hochgebirge und natürlich auch im Topf auf der heimischen Fensterbank. Kakteen gehören zu den so genannten Sukkulenten und sind wahre Meister im Wasserspeichern. Fast alle besitzen Dornen, die evolutionsgeschichtlich verkümmerte Blätter sind. Manche Arten können jahrelang ohne Wasser leben und sind so die uneingeschränkten Herrscher der Wüsten. Sobald es Niederschläge gibt, blühen Kakteen oft explosionsartig. Die intensiv duftende Blüte der berühmten Königin der Nacht steht nur wenige Stunden in voller Pracht, ehe sie wieder verwelkt. Bei den Ureinwohnern Amerikas dienten Kakteen als Baumaterial und Brennstoff, waren aber auch als Rausch- und Ritualpflanzen beliebt. Einige Kakteen liefern essbare Früchte, Kaktusblätter werden in der mexikanischen Küche zu einem Salat (Ensalada de Nopalitos) verarbeitet und erleben gerade als gesundes "Superfood" einen Boom.

Die Geschichte der Sahara - Seen im Sand
Autorin: Dagmar Röhrlich / Regie: Frank Halbach
Inmitten der Sahara liegen seit Jahrtausenden die Seen von Ounianga. Ihre Existenz verdanken sie Regen, der vor mehr als 5000 Jahren fiel: So alt ist das Grundwasser, das sie speist. Die Seen sind so tief, dass selbst die stärksten Sandstürme sie nicht bis zum Grund aufwühlen, was sie zu einem einmaligen Klimaarchiv macht. Dort, wo heute der Sand von Horizont zu Horizont reicht, lebten noch vor wenigen Tausend Jahren Flusspferde, Elefanten, Gazellen - und Menschen. Schicht für Schicht legen Kölner Geologen derzeit die wechselvolle Vergangenheit der Sahara frei, rekonstruieren Flora und Fauna, berechnen Temperatur und Treibhausgase im Verlauf der Zeiten. Denn die Sahara war nicht immer eine Wüste. Sie hat eine lange und sehr wechselvolle Geschichte hinter sich: So gibt es eine Hypothese, nach der vor 130 Millionen Jahren, als Afrika und Südamerika noch vereint waren, der Uramazonas in der Sahara entsprungen sein soll.

Redaktion: Gerda Kuhn
Moderation: Leslie Rowe

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