Zündfunk Generator Gedanken über Moral und Globalisierung

Die Situation verändern und nicht den Menschen: Gedanken über Moral und Globalisierung
Von Barbara Streidl
Internet: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast verfügbar

Wir sehen sie nicht, und doch sind wir für ihr Leben mitverantwortlich: Menschen, die für ein paar Cent in Fernost T-Shirts zusammennähen, die wir dann für drei Euro kaufen. Menschen, die Rohstoffe für Handys abbauen, Garnelen tischfertig machen oder Marmor für Grabsteine klopfen. Rund 60 Sklaven kommen auf einen durchschnittlichen Erwachsenen in der Bundesrepublik, so Evi Hartmann, BWL-Professorin an der Universität Erlangen, in ihrem aktuellen Buch "Wie viele Sklaven halten Sie? Über Globalisierung und Moral". Sie appelliert an unsere Wertvorstellungen, die Welt besser zu machen. Und "nichts ist so einfach wie Moral", bestätigt die Philosophin Bettina Stangneth. Wie unmoralisch die globale Wirtschaft ist, zeigt der Münchner Soziologe Stephan Lessenich. Er zerlegt die gültige Wirtschaftsstruktur, die auf einem ungleichen Tausch zwischen Reich und Arm beruht. Gibt es einen Ausweg? Ist moralisches Verhalten ausreichend, oder hilft am Ende doch nur eine Reform des globalen Wirtschaftssystems?