Jedem das Seine oder das Gleiche für alle?
Ethik und Philosophie / Soziale und politische Bildung | RS, Gy |
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Kaum etwas empört Menschen so sehr wie Ungerechtigkeit. Doch was konkret gerecht oder ungerecht ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Philosophen bemühen sich seit mehr als 2.000 Jahren herauszufinden, was Gerechtigkeit eigentlich ist.
Das Thema Gerechtigkeit ist wohl so alt wie die Philosophie selbst. Kein Wunder, betrifft es doch den Einzelnen ebenso wie das Zusammenleben der Menschen. Für einen der bedeutendsten Denker der Antike, den Griechen Platon, war die Gerechtigkeit denn auch ebenso verantwortlich für die Harmonie der menschlichen Seele wie für die im Staat. Gerechtigkeit war deshalb für Platon unbedingt anzustreben. Spätere Philosophen trauten den Menschen immer weniger zu, das von sich aus zu tun. Im Gegenteil, der "Mensch ist des Menschen Wolf", stellte der Engländer Thomas Hobbes im 17. Jahrhundert nüchtern fest. Es galt die Gerechtigkeit durch eine Verfassung zu garantieren. Wegweisend dafür war Jean-Jacques Rousseaus Theorie eines "Gesellschaftsvertrags". Heute sind die meisten Staaten Rechtsstaaten und der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet. Doch was genau Gerechtigkeit bedeutet und wie sie zu erreichen ist, darüber zerbrechen sich nicht nur Philosophen noch immer den Kopf.