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Zwölfuhrläuten Neufahrn in Oberbayern

Das Jahr 1963 markierte den Umbruch: Das einstige Bauerndorf Neufahrn bei Freising war seit dem Kriegsende auf nahezu 3.000 Einwohner angewachsen. Eine neue, große Kirche sollte zwischen dem historischen Ortskern im Süden und dem Bahnhof in Norden den künftigen Ortsmittelpunkt bilden.

Von: Ernest Lang

Stand: 15.09.2013 | Archiv

Noch vor Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils geplant, ist das dem Heiligen Franziskus geweihte Gotteshaus auch ein steinernes Zeugnis jener innerkirchlichen Aufbruchsjahre.

Bewusster Verzicht auf Figurenschmuck

Der schlichte Holzaltar steht an der östlichen Stirnseite der Licht durchfluteten, hohen Hallenkirche. Der Altarraum ist schon so großzügig angelegt, dass die vom Konzil angestoßenen, liturgischen Veränderungen  leicht übernommen werden konnten.
Die Erbauer der Kirche haben bewusst auf Figurenschmuck verzichtet, stattdessen prangt an der hohen, weißen Chorwand ein modernes Fresko. Es stellt Christus als Weltenherrscher dar, geschaffen hat es Hans Schellinger. Der Kirchenpatron Sankt Franziskus steht, den Vögeln predigend, als lebensgroße Bronze-Figur auf einer Säule vor der Kirche.

Neue Kirche, neue Glocken

Gleichzeitig mit der Kirchenweihe segnete Weihbischof Johannes Neuhäusler 1963 auch das neue Geläut: Eine Allerseelenglocke, eine Franziskusglocke, eine Josefs-Glocke und eine Marien-Glocke. Sie sind aus Spenden der Pfarrgemeinde finanziert. Ihr Geläut ist dem Glockenklang der nur einen Kilometer entfernten alten Sankt Wilgefortis Kirche angepasst.

Geografischer Mittelpunkt

Die Franziskus-Kirche ist in den vergangenen 50 Jahren tatsächlich zum geografischen Mittelpunkt des inzwischen auf 15.000 Einwohner gewachsenen Ortes geworden. 1970 entstand in der Nachbarschaft das Rathaus und seit den 1990er Jahren verbindet ein lang gestreckter Marktplatz die nahe Evangelische Auferstehungs- mit der katholischen Pfarrkirche.


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