Zwölfuhrläuten Kempten in Schwaben
Wenn den Kemptenern jemand ihren Anspruch, Deutschlands älteste Stadt zu sein, streitig machen wollte – etwa ein Trierer oder Kölner – dann beruft man sich auf den griechischen Geographen Strabon, der bereits 18 nach Christus die "Polis Cambodunum" erwähnte.
Dass Kempten nach Villingen-Schwenningen auch noch die am zweithöchsten gelegene deutsche Stadt mit über 50.000 Einwohnern ist, bestreitet ohnehin niemand.
Monumentale Barockklosteranlage
Noch etwas höher als 672 Meter über Normalnull steht die Basilika St. Lorenz. Das barocke Gotteshaus mit der mächtigen Doppelturmfassade war bis zur Säkularisation die Stiftskirche des Fürststifts Kempten. Seit dem zwölften Jahrhundert führten die Benediktiner-Äbte den Fürstentitel und seit 1548 hatten sie Stimmrecht im Reichstag. Da überrascht es nicht allzu sehr, dass man nach der Verheerung im Dreißigjährigen Krieg das Stift als erste monumentale Barockklosteranlage in Deutschland wiedererrichtete.
Jeder Kempten-Besucher, staunt über das Bauensemble von fürstäbtlicher Residenz und Lorenzkirche. Obwohl die Residenz heute als Gerichtsgebäude dient, können die herrlichen Prunkräume im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Glocken aus dem 18. Jahrhundert
Die Stifts- und heutige Pfarrkirche steht natürlich jedermann offen. Die Ausstattung des fünfjochigen Langhauses mit seinen zahlreichen Altären, dem kostbaren Chorgestühl, aber auch die Barockkanzel oder die bedeutenden Orgeln, beeindrucken stets von Neuem. Das tun auch die Glocken, ihrer sieben sind auf die jetzt neu überholten Glockenstühle beider Türme verteilt. Die größte mit fast viereinhalb Tonnen und die Laurentiusglocke stammen aus dem 18. Jahrhundert.