Zwölfuhrläuten Westheim in Schwaben
Westheim grenzt, wie könnt es anders sein, im Westen an das Stadtgebiet von Augsburg. Auch könnte der Name auf eine Familie de Westhain im 13. Jahrhundert zurück gehen. Lange davor bauten die Römer hier die Straße Augsburg-Günzburg. Davon zeugen Relikte einer römischen Staatstöpferei aus dem 2. Jahrhundert.
Bis heute ist das bekannteste Westheimer Bauwerk die Wallfahrtskirche Sankt Maria von Loreto aus dem 16. Jahrhundert auf dem Kobelberg. Dorthin pilgerten die Katholiken zum Gottesdienst, denn sie hatten als Angehörige der Pfarrei St. Stephanus in Hainhofen keine eigene Kirche.
Schweizer Kirchenpatron
Erst nach mehreren vergeblichen Gesuchen an das Bischöfliche Ordinariat, gab es endlich, ab 1947, einen Seelsorgebezirk Westheim. Auf den Bau ihrer Pfarrkirche mussten die Katholiken der wachsenden schwäbischen Siedlung aber noch lange warten. Erst 1962 war die Weihe des modernen Gotteshauses.
Als Kirchenpatron wählte Westheim, als erste Pfarrei außerhalb der Schweiz, Nikolaus von Flüe. Der Seelsorger und Einsiedler aus dem Kanton Obwalden war im 15. Jahrhundert ein einflussreicher Ratgeber, Mystiker und Asket. Da Bruder "Klaus" erst 1947 heiliggesprochen wurde, stammen die ihm geweihten Kirchen frühestens aus den 1950er Jahren.
Wie eben auch der moderne Sakralbau St. Nikolaus von Flüe in Neusäß-Westheim mit seinem hell-weißen quadratischen Glockenturm, der schlichten Ausstattung und den Fensterbändern direkt unter dem Dach, die der Decke etwas schwereloses geben und wie den Himmel wirken lassen.
Warmer, fülliger Klang der Glocken
Das vierstimmige Westheimer Geläut goss Karl Czudnochowsky. Es zeigt sich auch hier, welch schönen Ton die Glocken aus Erding hervorbringen. Vor allem tragen die beiden großen Glocken mit ihrem warmen, fülligen Klang dazu bei.