Dabei hat es nach meiner Kindheit und vielen Sommern mit vielen Touren in den Tirolern Bergen schon noch ein paar Jahre gedauert, bis diese echte, tiefe Sehnsucht auch in mir selbst entstanden ist. Dass sie mich dann irgendwann nicht mehr losgelassen hat – daran ist ganz klar die Weilheimer Hütte schuld: Mehr als 10 Jahre hatte ich das unbeschreibliche Glück, dort immer wieder auszuhelfen, mit Blick auf die Alpspitze Gulasch zu kochen, bei Schafgebimmel aufzuwachen und die vielen Gesichter kennenzulernen, die ein Berg allein morgens haben kann.

In den Jahren bevor ich Mama geworden bin, habe ich dann die Berge in – logo – Bayern erkundet, es gab Phasen mit vielen Klettersteigen, aber dann auch eine 11-tägige Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Bozen, die mir eine ganz andere Seite der Alpen gezeigt und mir auch klar gemacht hat, wie zerbrechlich diese Natur- und vor allem auch Kulturräume sind, die wir da genießen dürfen.

Schon seit ich für den Bayerischen Rundfunk arbeite (seit 2007), interessieren mich die vermeintlich kleinen Geschichten, die leisen Menschen, Momente und Wege, die eigentlich immer etwas ganz Besonderes zu erzählen haben. Vielleicht verbringe ich auch deshalb meine Sommerferien schon seit Jahren daheim in Oberbayern. Denn dass mir die vielen Gesichter des Walchensees, von Jochberg und Herzogstand eines Tages langweilig werden könnten, steht nicht zu befürchten ….