Drama mit Peter Simonischek Bergfried
Jahrzehnte nachdem seine gesamte Familie Opfer eines Nazi-Massakers wurde, macht sich der Italiener Salvatore auf die Suche nach dem Mörder, von dem er nur weiß, dass er unbehelligt in einem Bergdorf lebt.
1980er-Jahre: Der Italiener Salvatore bezieht in einem kleinen bayerischen Bergdorf ein Fremdenzimmer im einzigen Gasthof. Zwei Wochen will er bleiben, streift im Dorf herum, macht Fotos, kundschaftet die Höfe aus. Natürlich erregt er Misstrauen, gerade bei den Alten.
Filminfo
Regie: Jo Baier
Drehbuch: Jo Baier
Darsteller: Peter Simonischek, Fabrizio Bucci, Katharina Haudum, Gisela Schneeberger
Länge: 90 Minuten
Audiodeskription, VT-UT, 16:9, Surround
Auch die isoliert lebende Witwe Frieda, deren Mann nie aus dem Krieg zurückgekehrt ist, lässt er in dem Glauben, Schriftsteller zu sein. Bei zwei jüngeren Frauen indes weckt der Fremde Sehnsüchte. Romy, die Wirtin, leidet unter ihrem gehbehinderten und alkoholsüchtigen Mann. Erna wiederum, die in der nächsten Stadt als Krankenschwester arbeitet, sprüht nur so vor Energie und Lebenswillen und freut sich über die Abwechslung.
Sie lebt notgedrungen bei ihrem ungeliebten Vater, dem alten Stockinger, der sich allerdings rührend um ihren kleinen Sohn Robert kümmert. Salvatore lässt sich zu der Liebelei mit Erna hinreißen, obwohl ihm gar nicht danach zumute ist. Er hat eine Mission: Er sucht einen Mann, der einst seinem Leben den Boden entriss. Der, den er sucht, muss Stockinger sein, was ihm die Liebe mit dessen Tochter schier unmöglich macht.
Irgendwann dringt er in Stockingers Haus ein, fesselt den Alten und verschleppt ihn in den Keller. Er hat jetzt den Mann vor sich, der Ende des 2. Weltkriegs SS-Oberscharführer und verantwortlich für das Massaker in seinem Heimatdorf war. Dem eigenen Tod entkam Salvatore als kleiner Junge nur durch eine defekte Pistole des Mörders. Stockinger lässt alle Vorwürfe hochmütig an sich abprallen. Eine Narbe am Kinn, die sich in Salvatores Gedächtnis eingebrannt hat, überführt Stockinger endgültig als Täter.
Am Ziel angelangt, bricht Salvatore in sich zusammen; der Teufel bleibt ungerächt. Für Erna stürzt eine Welt zusammen, als Salvatore ohne Begründung seine sofortige Abreise ankündigt. Nur Frieda stattet er noch einen Besuch ab und übergibt ihr Notizen und Fotos über Stockinger, die sie irgendwann einmal Ernas erwachsenem Sohn aushändigen soll. 25 Jahre später, nach der Beerdigung Stockingers, sieht Frieda dafür den rechten Zeitpunkt gekommen.