"Seelen auf Eis legen" sagt der Pfarrer, wenn er dem - von der Leukämie seiner 17-jährigen Tochter betroffenen - Vater die Position der katholischen Kirche zu künstlicher Befruchtung erklärt. Wie weit darf der Mensch Gott sein, wenn er selbst festlegt, welches Embryo sich bis zur Geburt entwickeln darf und welches nicht?

Diese und andere ethischen Fragen werden mit der Entwicklung medizinischer Techniken wichtig. Und in letzter Konsequenz entscheidet der einzelne Mensch. Und das ist richtig so.

Die Drehbuchautorin Rodica Döhnert

Die Geschichte soll zum Nachdenken und zur Diskussion
herausfordern. Denn wir können nur von Fall zu Fall entscheiden. Während der Arbeit am Drehbuch habe ich in Tutzing und Umgebung mit Menschen diskutiert. Übereinstimmende Meinung: "Wenn es um das Leben meines Kindes geht, würde ich Grenzen überschreiten."

"Die Drachen besiegen" erzählt ein Beispiel, um den Konflikt deutlich zumachen. Präimplantationsdiagnostik (PID) ist keine Therapie gegen Leukämie. Sie ist hier der Versuch einer Mutter, um das Leben ihrer Tochter zu kämpfen. Das Besondere der Geschichte ist auch, dass sie in Bayern spielt, den katholischen Kontext benutzt, um die ethischen Fragen zu verschärfen. Eine Herausforderung für mich als Preußin, die Lebensart und den Glauben, der im Alltag der Menschen in der Region einen wichtigen Stellenwert einnimmt, authentisch in die Handlung einzuarbeiten.

Die Regisseurin Franziska Buch

Bei meinen Recherchen wurde ich mit offenen Armen aufgenommen. Meine Gesprächspartner und Partnerinnen reichten mich weiter vom Pfarrer in Tutzing zum Pfarrer in Raisting, von der betroffenen Mutter in Bernried zur Gastwirtsfamilie in Murnau. Die Medizinerinnen in Großhadern unterstützten mich mit Informationen zur Nabelblutspende und erklärten geduldig den Ablauf einer Therapie gegen Leukämie. Keine Frage blieb unbeantwortet ... und die meisten der Antworten fielen in tiefstem Bayerisch aus. Ich bekam ein Gefühl für Diktion und Sprache ... und so entstand eine authentische bayerische Geschichte. Wie kann es anders sein, ich habe die Bayern und ihr Land lieben gelernt!