Seegrund. Ein Kluftingerkrimi Interview mit Herbert Knaup
Nach "Erntedank" und "Milchgeld" ist "Seegrund" der dritte Kluftingerkrimi, der verfilmt wurde. In "Milchgeld" hatte Kluftinger damit zu kämpfen, dass er immer mehr in die Isolation geriet: Seine Frau Erika fuhr allein in den Urlaub, er musste gegen die heimischen Bauern ermitteln, alte Freunde wandten sich von ihm ab … Kluftinger war plötzlich allein. Ein schreckliches Gefühl. Um was geht’s in "Seegrund"? Mit welchen Problemen hat er dieses Mal zu kämpfen?
Kluftinger kämpft diesmal gegen sich selbst. Nichts ist so wie es scheint. Ein totgeglaubter Taucher in einem Bergsee treibt Kluftinger in eine Sinneskrise. Innere Dämonen, Ängste, Vorurteile werden freigesetzt und entziehen Kluftinger den Boden unter seinen spurensuchenden Füßen. Ein Schamane, eine dreiste Kommissarin und ein verdächtiger Altherren-Tauchclub bringen Kluftinger an den Rand der Verzweiflung. Im Vergangenen, im Verborgenen, im Trüben muss er diesmal fischen. Er muss im wahrsten Sinn des Wortes tief tauchen, um sein Selbstvertrauen wiederzufinden und den Fall zu lösen.
Welches Frauenbild hat Kluftinger eigentlich?
Kluftingers Frauenbild ist das einer starken, selbstbewussten und mütterlichen Frau. Eine rückenstärkende, versorgende, immer freundlich gut gelaunte Partnerin, die ihren Mann in allen Aggregatszuständen seiner Befindlichkeiten lesen kann, sich aber auch nicht in ihrer Meinung verbiegen lässt. Eine Femme sociale. Kluftinger hat das Glück, seine Erika gefunden zu haben.
Wenn Sie als Herbert Knaup Kluftinger einen Rat geben könnten, was würden Sie ihm für sein Leben raten?
Weiter seiner inneren Stimme zu vertrauen und sich dem Neuen, Unbekannten, Fremden zu öffnen. Es bringt mehr Freude, Freunde und Lebensqualität. Es gibt nur dieses eine Leben und es ist aufregend.
"Seegrund" wurde u. a. am Alatsee bei Füssen gedreht. Verbinden Sie mit dem See eigene Erinnerungen von früher?
Nein. Als Kinder und Jugendliche schwammen wir Sonthofener im Alpsee bei Immenstadt. Die ganze Mystik und rote Algenwelt, die um diesen See ranken, war mir nicht bekannt. Nach Füssen fahren kam einer Weltreise gleich, die wir einmal unternahmen, um Neuschwanstein zu bewundern.