Ab 4. Juli im Kino Kein Wort
Stardirigentin Nina (Maren Eggert) steht kurz vor einem entscheidenden Konzert, als ein seltsamer Unfall ihres Sohnes Lars (Jona Levin Nicolai) sie aus ihrem wohl strukturierten Leben reißt.
Stardirigentin Nina (Maren Eggert) steht kurz vor einem prestigeträchtigen Karriereschritt: ein Konzert unter ihrer Leitung von Mahlers Fünfter Symphonie mit den Philharmonikern. Doch dann müssen die Proben plötzlich unterbrochen werden. Ninas Sohn Lars (Jona Levin Nicolai) hat sich bei einem Unfall in der Schule verletzt. Nina steht vor einem Dilemma: Kann sie die Proben ruhen lassen, um in einem vielleicht lebensentscheidenden Moment ganz für Lars da zu sein? Die Entscheidung, die sie trifft, ist ein Kompromiss: Für fünf Tage verlässt Nina das Orchester, um das zu machen, wozu Lars sie trotzig herausfordert – gemeinsam auf die Insel in Westfrankreich zu fahren, auf der sie im Sommer ihre Ferien verbringen.
Im Winter aber ist die Insel kein Ferienparadies, sondern windig, dunkel und kalt. In dem kleinen Haus am Strand sind Mutter und Sohn einander ausgesetzt. Die Gedanken an die Musik verfolgen Nina, die Anrufe vom Festland beunruhigen sie. Sabotiert sie gerade ihre Karriere, die sie sich so mühsam erkämpft hat? Und – wofür? Lars zieht sich jeden Tag weiter zurück. Missverständnisse mehren sich, Vermutungen werden zu Verdächtigungen: War Lars Zeuge von einem grausamen Verbrechen in der Schule, hat er gar daran mitgewirkt?
Filmdaten
Drehbuch: Hanna Slak
Regie: Hanna Slak
Kamera: Claire Mathon
Darsteller: Maren Eggert, Jona Levin Nicolai, Maryam Zaree, Juliane Siebecke, Marko Mandic, Mehdi Nebbou, Yura Yang, Gina Haller, u.a.
Redaktion: Nina John (BR), Carlos Gerstenhauer (BR), Barbara Häbe (Arte)
Produktion: VOLTE (Michel Balagué)
Eine Volte Produktion in Koproduktion mit Ici Et Là Productions, Tramal Films, Bayerischer Rundfunk in Zusammenarbeit mit Arte und RTV Slovenia. Gefördert durch: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Medienboard Berlin-Brandenburg, FFF Bayern, Deutscher Filmförderfonds, Eurimages, FFA Minitraité Entwicklungsförderung, Fonds d'Aide à la Création Cinématographique et Audiovisuelle (FACCA), Slovenian Film Center und EACEA Media.
Ein Wintersturm kappt die letzte Verbindung zum Festland. Es kommt zu einer gefährlichen Konfrontation. Nina und Lars werden gerettet, doch das Vertrauen zwischen Mutter und Sohn ist verloren. Am Ender der fünf Tage setzt Nina alles auf einen letzten Versuch, die Beziehung zu Lars zu retten. Stumm arbeitet sie an Lars' Seite an einem kaputten Segelboot. Sie können wieder miteinander sprechen. Ein Vergeben ist möglich, ein neuer Anfang.
Nina kehrt zum Orchester zurück. Mit Mahlers Musik fühlt sie sich jetzt intim verbunden. Sie dirigiert inspiriert von all dem, was sie erlebt hat: von den Abgründen des Verlusts, von der Demut der Liebe, von dem Wissen, dass sich nicht alles im Leben bestimmen lässt.
Weltpremiere beim Toronto Film Festival (6. bis 17. September 2023)