Ab 31. Oktober im Kino Riefenstahl
Riefenstahls Ästhetik ist auch Jahrzehnte nach ihrer Entstehung gegenwärtig und dient als Blaupause totalitärer Verherrlichung des Schönen, Gesunden und Starken. Der Film „Riefenstahl“ (AT) untersucht anhand neu zugänglicher Dokumente aus ihrem persönlichen Nachlass Ursprung und Wirkung ihrer Arbeit.
Filmdaten
Kinodokumentarfilm von WDR, SWR, NDR, BR und rbb
Regie: Andres Veiel
Drehbuch: Andres Veiel
Darstellende: keine [Leni Riefenstahl]
Redaktion: Christiane Hinz (WDR), Mirjam Dolderer (SWR), Marc Brasse (NDR), Matthias Leybrand, Carlos Gerstenhauer (BR), Rolf Bergmann (rbb)
Vincent Productions GmbH (Sandra Maischberger) in Koproduktion mit WDR, SWR, NDR, BR und rbb, gefördert von Medienboard Berlin-Brandenburg, Filmstiftung NRW, BKM, FFA und DFFF
Der Nachlass einer der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts, Leni Riefenstahl, arrangiert in einem Studio: private Tagebücher, Skizzen ihrer Memoiren, verschiedene Schnittfassungen von Filmen wie Triumph des Willens und Olympia, die Riefenstahl berühmt gemacht haben – und berüchtigt.
Sie stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für Machtdemonstration, für die Unterwerfung organsierter Massen. Beide Filme erleben eine beunruhigende Renaissance, ob in den Choreografien großer Sportveranstaltungen, im Pop und der Werbung, in den Bildwelten der Neuen Rechten und in den aktuellen Inszenierungen imperialer Größe in Moskau und Peking.
Wie hat sie es geschafft, dass ihre Arbeiten auch Jahrzehnte nach ihrer Entstehung als Blaupause für eine Feier des Schönen, Gesunden und Starken dienen? Der Film geht dieser Frage anhand neuer Dokumente aus dem Nachlass nach, legt Schicht für Schicht, Bild für Bild, Facette für Facette der Biografie frei und setzt sie in einen erweiterten Kontext von Geschichte und Gegenwart.
Auszeichnung
"Riefenstahl" wurde bei den 81. Filmfestspielen von Venedig mit dem "Cinema und Arts Award" ausgezeichnet.