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MUSIKSOMMER Velvet Goldmine

In der Rolle des Garagenrockers Curt Wild zieht der schottische Star-Import Ewan McGregor alle Register. | Bild: BR/ARD/Degeto

Nacht auf Donnerstag, 17.08.2017
00:25 bis 02:20 Uhr

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Großbritannien, USA 1998

Im London der frühen 70er-Jahre wird der Glamrocker Brian Slade auf der Bühne unter den Augen seiner entsetzten Fans erschossen. Ein Abgang, der zu dramatisch ist, um wahr zu sein. Tatsächlich handelt es sich bei dem angeblichen Attentat um eine jener Inszenierungen, mit denen Slade zum Liebling der Medien aufgestiegen war – in Wirklichkeit ist der Star nur untergetaucht.

Zehn Jahre später soll der Journalist Arthur Stuart den Fall wieder aufrollen. Die Recherche wird für Stuart zu einer Reise in die eigene Vergangenheit, denn Slades androgyne Erscheinung, seine exaltierten Auftritte und bittersüßen Songs hatten einmal eine ganze Ära des politischen, kulturellen und sexuellen Umbruchs repräsentiert: „All that glitters – is gay."

Der junge Reporter kann sich noch gut an die zögernde Entdeckung seiner eigenen Homosexualität erinnern, an die Stunden, die er mit den Platten und Starschnitten seines Idols im muffigen Elternhaus verbrachte.

Stuart macht sich daran, die Menschen aufzuspüren, die für Slades Karriere wichtig waren, darunter dessen erster Manager Cecil und seine Exfrau Mandy. Aber erst die Begegnung mit dem frühen Punkrocker Curt Wild, einem radikalen Künstler, der Slades Karriere in einer schwierigen Situation Auftrieb gegeben hatte, enthüllt die ganze Dimension des Geschehens.

Regisseur Haynes feierte im Jahr 2017 bei den 70. Filmfestspielen in Cannes mit dem Drama „Wonderstruck“ mit Michelle Williams und Julianne Moore Weltpremiere. Zu Haynes weltweiten Erfolgen gehören die Bob Dylan-Biografie „I’m not there“ (2007) und die Literaturverfilmung „Carol“ (2015).

Haynes schafft es, die großen Hollywoodstars in seinen Filmen zu vereinen. Ob Cate Blanchett, Richard Gere, Heath Ledger († 2008), oder Christan Bale – sie alle interpretierten die Rolle von Bob Dylan in dem Episoden-Meisterwerk „I’m not there“. In „Carol“ spielen Oscarpreisträgerin Cate Blanchett und Newcomerin Rooney Mara ein ungleiches Liebespaar.

Der 1998 veröffentlichte Film „Velvet Goldmine“ bietet nicht nur ein großes Spektakel mit liebevoll ausgestatteten Musiknummern, sondern auch eine schwule Liebesgeschichte und den melancholischen Abgesang auf subkulturelle Traditionen. Nach seiner Uraufführung in Cannes stieß Todd Haynes‘ fiktive Musikerbiografie zunächst auf Unverständnis, wobei speziell die historisch sehr freien Anspielungen auf Musiker wie David Bowie oder Iggy Pop einige Kritiker irritierten.

Inzwischen aber hat „Velvet Goldmine" eine Kultgemeinde um sich versammelt. Inmitten eines glänzend aufgelegten Ensembles – darunter Christian Bale, Toni Collette und Jonathan Rhys Meyers – beherrscht Ewan McGregor mühelos die Bühne: Seine wahrhaft exhibitionistischen Auftritte in Iggy-Pop-Manier legen den Gedanken nahe, dass er auch als Rockstar hätte Karriere machen können.

Besetzung

Rolle: Darsteller/Darstellerinnen:
Brian Slade Jonathan Rhys Meyers
Curt Wild Ewan McGregor
Mandy Slade Toni Collette
Arthur Stuart Christian Bale
Jerry Divine Eddie Izzard
Shannon Emily Woof
Cecil Michael Feast
Erzählerin Janet McTeer
Hausmädchen Muraid McKinley
Oscar Wilde (acht Jahre) Luke Morgan Oliver

Regie: Todd Haynes
Redaktion: Walter Greifenstein

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