BR Fernsehen

DOX - DER DOKUMENTARFILM IM BR Young@Heart

Die Young@Heart-Truppe singt keine Volkslieder oder sentimentalen Schlager von gestern, sondern ist auf Rock- und Punksongs spezialisiert. | Bild: BR/Telepool GmbH/Brandy Eve Allen

Mittwoch, 24.10.2018
22:45 bis 00:25 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
USA, Großbritannien 2007

In dem Dokumentarfilm "Young@Heart" porträtiert Regisseur Stephen Walker den gleichnamigen Seniorenchor aus Northampton im US-Bundesstaat Massachusetts.

Das Besondere: Die Mitglieder, deren Durchschnittsalter 80 Jahre beträgt, singen keine Volkslieder oder sentimentale Schlager, sondern Rock- und Punksongs.

Tatsächlich muss man mindestens 60 Jahre alt sein, um hier überhaupt Mitglied zu werden. Dabei hatte der 1982 gegründete Chor zu Anfang noch überwiegend Varieté-Stücke aus den 1920er- und 1930er-Jahren, mitunter auch einmal Songs von Frank Sinatra oder Dean Martin intoniert.

Doch als Chorleiter Bob Cilman mit seinen Laienmusikern auch ein paar Rocksongs einübte, reagierte das Publikum mit Begeisterungsstürmen. Und so wurde das Repertoire von Young@Heart bald komplett auf Klassiker der Rock- und Popmusikgeschichte umgestellt.

Die Auswahl von Titeln wie "I Wanna Be Sedated" (Ramones), "Stayin' Alive" (Bee Gees), "Should I Stay or Should I Go" (The Clash), "Forever Young" (Bob Dylan), "Golden Years" (David Bowie), "Road to Nowhere" (Talking Heads) und "I Will Survive" (Gloria Gaynor) stellt natürlich auch ein ironisches Selbstbekenntnis zum eigenen Alter dar, zumal in einem Chor, dessen ältestes Mitglied persönlich noch beide Weltkriege miterlebt hatte.

Stephen Walker porträtiert in seinem Dokumentarfilm den ungewöhnlichen Seniorenchor mit viel Anteilnahme, Sympathie und Humor, blendet zugleich aber die ernsten Themen im Leben seiner Protagonisten, etwa den Umgang mit Krankheiten und dem eigenen Tod, nicht aus.

Der Chor hat seit seiner Gründung mehrere Tourneen unternommen, u. a. durch die USA und Europa. Zu den Preisen, die Stephen Walkers außergewöhnlicher Musikfilm gewann, zählen u. a. die Publikumspreise auf den Filmfestivals in Atlanta, Los Angeles und Warschau.

Regie: Stephen Walker
Redaktion: Walter Greifenstein