BR Fernsehen - Dokumentarfilm


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Dokumentarfilm über einen besonderen Chor Young@Heart

Der in den 1980er-Jahren gegründete Chor Young@Heart hat sich auf die Interpretation von Rock- und Punksongs spezialisiert. Das Besondere dabei: Das Durchschnittsalter der Chormitglieder beträgt 80 Jahre. Regisseur Stephen Walker hat über den Rock-Chor, dessen ältestes Mitglied zum Zeitpunkt des Drehs 93 Jahre alt war, einen mitreißenden Dokumentarfilm gedreht, der auch Themen wie den Umgang mit dem Tod nicht ausblendet.

Stand: 25.09.2018

Um in den, 1982 in einem Altersheim gegründeten, Chor eintreten zu können, muss man mindestens 60 Jahre alt sein. | Bild: BR/Telepool GmbH/Brandy Eve Allen

In dem Dokumentarfilm "Young@Heart" porträtiert Regisseur Stephen Walker den gleichnamigen Seniorenchor aus Northampton im US-Bundesstaat Massachusetts.

Filminfo

Originaltitel: Young@Heart (USA/GB, 2007)
Regie: Stephen Walker
Länge: 101 Minuten
16:9, Stereo, VT-UT

Das Besondere: Die Mitglieder, deren Durchschnittsalter 80 Jahre beträgt, singen keine Volkslieder oder sentimentale Schlager, sondern Rock- und Punksongs.

Tatsächlich muss man mindestens 60 Jahre alt sein, um hier überhaupt Mitglied zu werden. Dabei hatte der 1982 gegründete Chor zu Anfang noch überwiegend Varieté-Stücke aus den 1920er- und 1930er-Jahren, mitunter auch einmal Songs von Frank Sinatra oder Dean Martin intoniert.

Der 75-jährige Stan Goldman (rechts), trägt zusammen mit der 83-jährigen Dora Morrow (Mitte) den James Brown Song "I Feel Good" vor.

Doch als Chorleiter Bob Cilman mit seinen Laienmusikern auch ein paar Rocksongs einübte, reagierte das Publikum mit Begeisterungsstürmen. Und so wurde das Repertoire von Young@Heart bald komplett auf Klassiker der Rock- und Popmusikgeschichte umgestellt.

Die Auswahl von Titeln wie "I Wanna Be Sedated" (Ramones), "Stayin' Alive" (Bee Gees), "Should I Stay or Should I Go" (The Clash), "Forever Young" (Bob Dylan), "Golden Years" (David Bowie), "Road to Nowhere" (Talking Heads) und "I Will Survive" (Gloria Gaynor) stellt natürlich auch ein ironisches Selbstbekenntnis zum eigenen Alter dar, zumal in einem Chor, dessen ältestes Mitglied persönlich noch beide Weltkriege miterlebt hatte.

Stephen Walker porträtiert in seinem Dokumentarfilm den ungewöhnlichen Seniorenchor mit viel Anteilnahme, Sympathie und Humor, blendet zugleich aber die ernsten Themen im Leben seiner Protagonisten, etwa den Umgang mit Krankheiten und dem eigenen Tod, nicht aus. Der Chor hat seit seiner Gründung mehrere Tourneen unternommen, u. a. durch die USA und Europa. Zu den Preisen, die Stephen Walkers außergewöhnlicher Musikfilm gewann, zählen u. a. die Publikumspreise auf den Filmfestivals in Atlanta, Los Angeles und Warschau.

"Humorvoller Dokumentarfilm über die Proben und Auftritte des Seniorenchors Young@Heart, dessen Mitglieder im Durchschnitt 80 Jahre und älter sind. ... Mitreißend und bewegend wird der Lebenshintergrund der Chormitglieder beleuchtet. In erster Linie geht es aber um das Lebensgefühl und die -freude der in die Jahre gekommenen Sänger, die allerdings auch den Tod zweier Bandmitglieder verkraften müssen."

(Lexikon des Internationalen Films)


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