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ZUM WELTFRAUENTAG Frauen in der Kunst

Die Künstlerin Sophie Schmidt. | Bild: BR

Mittwoch, 10.03.2021
22:45 bis 00:00 Uhr

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2016

"Ich war in vieler Augen doch nur eine unnötige Beigabe zu Kandinsky. Dass eine Frau ein ursprüngliches, echtes Talent haben, ein schöpferischer Mensch sein kann, das wird gern vergessen." (Tagebuch Gabriele Münter 1926).
2017 wurde "Gabriele Münter: Malen ohne Umschweife" im Münchner Lenbachhaus eröffnet. Es ist die erste Ausstellung, in der ihr Werk für sich steht. Lange wurde ihre Kunst der Kunst von Kandinsky untergeordnet. Sie zeigt das Leben einer Frau, die sich der Kunst verschrieben hat.

In "Frauen in der Kunst" erzählt Regisseurin Marieke Schroeder am Beispiel von Künstlerinnen des vergangenen und des aktuellen Jahrhunderts, welche Hürden Frauen in der Kunst zu nehmen hatten und immer noch nehmen müssen, um vom Markt anerkannt zu werden.

Die Filmautorin blickt auf das Leben und Werk von Künstlerinnen wie Carolee Schneemann (Jahrgang 1939), Louise Bourgeois (1911-2010), Isa Genzken (Jahrgang 1948), Phyllida Barlow (Jahrgang 1944) und Sophie Schmidt (Jahrgang 1986). Dabei schlägt sie einen Bogen und beleuchtet die Geringschätzung von Künstlerinnen durch Museen und den Markt. "Frauen wurde lange Zeit jede Originalität abgesprochen", berichtet Kunsthistorikerin Ingrid Pfeiffer. Ein Phänomen, das auch jenseits des Atlantiks zu beobachten ist.

Louise Bourgeois, die Erschafferin der "cells", berichtet: "Nicht ich ignorierte den Markt – er ignorierte mich." Die Schriftstellerin Siri Hustvedt ("Die gleißende Stadt") hat diese Phänomene lange untersucht.

Es ist, erzählt sie, wie bei einem Experiment: "Der gleiche Wein, der einmal unwissenden Probanden als teuer dargestellt wird und einmal als billig, ruft physiologische Veränderungen im Gehirn hervor.

Erwartet man den Geschmack eines teuren Weines, beurteilt man den auch so. Und so ist es eben auch in der Kunst. Glauben wir wirklich, dass Jeff Koons Balloon Dog orange mehr wert ist als die Zellen von Louise Bourgeois?", äußert sie empört.

In 75 Minuten erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer eine subjektive Künstlerinnenauswahl. Sie wird flankiert von Sammlerinnen, Museumsdirektorinnen, Kunsthändlerinnen und Kuratorinnen. Und dazwischen immer wieder geballt: Frauen in der Kunst.

Regie: Marieke Schroeder
Redaktion: Carlos Gerstenhauer