Unter unserem Himmel Die Goldschlägerei in Schwabach
Sonntag, 10.04.2022
19:15
bis 20:00 Uhr
- Untertitel
BR Fernsehen
Deutschland
2022
Seit Jahrhunderten wird in Schwabach nahe Nürnberg das hauchdünne Edelmetallblättchen produziert und in die ganze Welt verschickt. Der Grund, warum sich nahezu alle Goldschläger Deutschlands in dem Städtchen nahe Nürnberg niedergelassen haben, liegt an dem besonderen Schwabacher Klima. Hier lässt sich das Metall besonders gut verarbeiten. Auch wenn die vielen, kleinen Goldschlägereien, die Schwabach geprägt haben, mittlerweile verschwunden sind, sieht man noch heute Gold überall im Stadtbild: vom Altar bis hin zu vergoldeten Dachziegeln. Das Blattgold ist Teil der Schwabacher Identität.
Goldschlägermeister Werner Auer kennt die Tradition des Blattgoldschlagens. Er ist einer der letzten, die das alte Handwerk noch beherrschen und vorführen können. Mittlerweile wird das Gold nicht mehr von Hand geschlagen. Wie Blattgold heute produziert wird, zeigt eine der zwei letzten Goldschlägereien Schwabachs, vom Schmelzen des Goldes bis hin zum zehntausendstel Millimeter dünnen Blattgold. Ein Filmteam begleitet Lara Haferung, die den Familienbetrieb einmal übernehmen möchte. Es hat sich zwar vieles geändert in der Goldschlägerei, aber einige Produktionsschritte wie das Blattgoldbeschneiden werden noch wie seit jeher von Hand ausgeführt. Wie es früher in den Schwabacher Betrieben zuging, erzählen die ehemaligen Zurichterinnen Gerda Fleischmann und Karin Gruber.
Nicht nur für Kunstwerke und Denkmäler wird Blattgold verwendet. Gold hat mittlerweile auch Einzug in die Küchen dieser Welt gehalten. Wie man mit Blattgold Gerichte veredelt, zeigt Werner Auer in seiner heimischen Küche. Im niederbayerischen Abensberg liegt die Werkstatt von Vergoldermeister Dietmar Feldmann, der das Schwabacher Blattgold seiner ursprünglichen Bestimmung zuführt. Er vergoldet aber nicht nur sakrale Werke, sondern auch ganz besondere Stücke, die bei ihm in neuem Glanz erstrahlen.
Autor/Autorin:
Markus Dörnberger
Redaktion:
Yvonne Belohlavek