Stolperstein Meine behinderte Schwester und ich
Dienstag, 01.11.2022
09:10
bis 09:40 Uhr
- Untertitel
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
BR Fernsehen
2022
Die Schwester der 20-jährigen Jana bekam mit nur zehn Monaten Krebs, die Schwester des 14-jährigen Gustaf kam mit vielfachen Behinderungen zur Welt. Geschwister wie Jana und Gustaf nennt man auch "Schattenkinder", denn in einer solchen Familienkonstellation stehen die gesunden Geschwisterkinder häufig im Schatten ihrer bedürftigen Geschwister und erhalten weniger Aufmerksamkeit. In Deutschland wachsen ca. vier Millionen Kinder mit einem schwer erkrankten oder behinderten Geschwisterkind auf. Der Film von Frauke Lodders begleitet Jana und Gustaf mehrere Monate lang und zeigt, wie sie mit der Situation zuhause umgehen. Schon in ihren jungen Jahren sind sie mit existentiellen Fragen von Leben und Tod konfrontiert.
Jana war erst sieben Jahre alt, als ihre Schwester die Diagnose Krebs bekam. Für sie eine doppelt schwierige Situation. Zum einen hatte sie Angst, dass ihre Schwester sterben könnte, andererseits bekam sie nur noch wenig Aufmerksamkeit von ihren Eltern. Jana beschloss, sich zu engagieren und gründete eine Gruppe für Geschwister von krebskranken Kindern. In dieser Gruppe will sie ihre eigenen Erfahrungen an ebenfalls betroffene Geschwister weitergeben.
Als Gustafs Schwester Alma mit einer nicht klassifizierbaren Mehrfachbehinderung auf die Welt kam, lernte Gustaf schnell, Verantwortung für seine Schwester zu übernehmen. Auch Gustaf hat darunter gelitten, dass sich seine Eltern gerade in der Anfangszeit fast nur um seine kranke Schwester kümmern konnten. Gustaf und Alma haben inzwischen eine enge Bindung zu einander.
Redaktion:
Andreas Geyer
Unser Profil
STOLPERSTEIN porträtiert Menschen mit chronischen Erkrankungen, körperlichen, geistigen oder psychischen Handicaps, erzählt ihre Geschichte und begleitet sie in ihrem Alltag.
Die Inklusion von Menschen mit Handicap ist der Leitgedanke der Sendung. STOLPERSTEIN will in erster Linie Mut machen und zeigt Beispiele gelingender Inklusion - setzt aber, wenn nötig, auch kritische Akzente.