Stolperstein Aphasie - Wenn die Sprache plötzlich weg ist
Freitag, 07.04.2023
08:45
bis 09:15 Uhr
- Untertitel
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
BR Fernsehen
2021
Der Verlust der Sprache trifft jedes Jahr rund 100.000 Menschen hierzulande – dauerhaft. Neben Gehirnblutungen und Schädelhirntraumen sind Schlaganfälle die häufigste Ursache schwerer Verletzungen des Gehirns, insgesamt dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Rund 200.000 Menschen erleiden jedes Jahr einen neuen, rund 66.000 zum wiederholten Mal einen Schlaganfall.
Eine Folge der Verletzungen im Gehirn ist die Aphasie, der teilweise oder komplette Verlust der Sprache und Sprachproduktion. Sie tritt immer dann auf, wenn in der linken Gehirnhälfte die Stelle betroffen ist, wo das Sprachzentrum liegt. Das ist bei rund 40 Prozent derjenigen der Fall, die einen Schlaganfall überleben.
Das tragische Problem: Die Tatsache, dass diese Menschen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt sprechen, lesen, schreiben oder auch rechnen können, hat oft nichts damit zu tun, dass sie nicht mehr denken oder begreifen könnten.
Die von Aphasie Betroffenen nehmen ihre Gedanken und Gefühle wahr, sind sich selbst darüber im Klaren. Aber sie können sich nicht oder nur begrenzt über Sprache, Lesen und Schreiben mitteilen. Die Kommunikation mit der Außenwelt ist gestört. Je stärker die Störung, desto schwieriger ist die individuelle Situation, entsprechend aufwendig die Therapie. Die aber hat immer einen Sinn, egal, wie stark die Aphasie ausgeprägt ist.
Im Film werden drei unterschiedliche Familien vorgestellt, die von Aphasie betroffen sind. Er zeigt, wie sie mit großem Engagement, Mut und Zuversicht ihren Alltag meistern.
Redaktion:
Andreas Geyer
Unser Profil
STOLPERSTEIN porträtiert Menschen mit chronischen Erkrankungen, körperlichen, geistigen oder psychischen Handicaps, erzählt ihre Geschichte und begleitet sie in ihrem Alltag.
Die Inklusion von Menschen mit Handicap ist der Leitgedanke der Sendung. STOLPERSTEIN will in erster Linie Mut machen und zeigt Beispiele gelingender Inklusion - setzt aber, wenn nötig, auch kritische Akzente.