nachtlinie extra Von Idyll und Verbrechen · Die Ausstellung am Obersalzberg
Montag, 18.12.2023
23:30
bis 00:00 Uhr
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
BR Fernsehen
Deutschland
2023
Moderation: Andreas Bönte
Zu Gast: Sven Keller
"Idyll und Verbrechen": Dieser nur scheinbare Gegensatz ist der Titel der neuen Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg, die am 27. September 2023 eröffnet wurde. Sie erklärt den historischen Ort – einen Ort, an dem nur noch wenige Spuren und Überreste zu finden sind – und die Folgen nationalsozialistischer Politik, die am Berg vorbereitet oder beschlossen wurde. Und sie erzählt von der Verfolgung und den Schicksalen der Opfer, die von hier verschleppt und ermordet wurden.
Für die neue Dauerausstellung hat das Team des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin unter dem Leitmotiv "Idyll und Verbrechen" ein Konzept entwickelt, das mit mehr als 350 Exponaten und zahlreichen multimedialen Elementen auf 800 qm Ausstellungsfläche die Geschichte des Obersalzbergs neu vermitteln wird.
Die Themen werden konsequent ausgehend vom Obersalzberg und der umliegenden Region erschlossen. So entsteht eine Ausstellung, die maßgeschneidert ist für den historischen Ort – ohne dort stehenzubleiben: Die Verflechtung von "Idyll und Verbrechen" beginnt am Herrschafts- und Täterort Obersalzberg. Sie führt die Besucherinnen und Besucher über die Orte der "Volksgemeinschaft" und die Erfahrung von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung bis zu den Tatorten von Krieg, Massenverbrechen und Völkermord in ganz Europa. Mit multimedialen Elementen wie dem "Medientisch", an dem Hitlers mediale Selbstdarstellungen interaktiv dekonstruiert werden können, und der Dokumentation vieler Einzelschicksale von Menschen aus der Region Obersalzberg bietet die Ausstellung neue Sichtweisen auf das Thema.
Wie sehr ist der historische Ort Obersalzberg mit Krieg und Völkermord verknüpft? Wie wurde das "Idyll Obersalzberg" inszeniert? Und was macht seine Faszination noch heute aus? Darüber spricht Andreas Bönte mit dem Leiter der Dokumentation Obersalzberg, Sven Keller, in der "nachtlinie extra".
Redaktion:
Helge Freund
Mit Persönlichkeiten, die etwas zu sagen haben, die aus ihrem bewegten und bewegenden Leben erzählen, möchten wir diesen Moment erleben - in einer Situation, in der man die Gedanken auf eine besondere Weise schweifen lassen kann: in einer Trambahn, die uns durch das Herz einer Stadt führt.
In der Sendung "nachtlinie" des BR Fernsehen setzt Andreas Bönte eine sehr persönliche, offene Gesprächskultur fort.