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Daheim in... Grafenrheinfeld

Hinten in seinem Garten tüftelt der Metzgermeister Dieter Bremer an neuen Rezepten für seine Wurstspezialitäten. Der 68-Jährige hat sich für seine Kunden viel einfallen lassen: Er macht auch Catering und Partyservice für die Vereine. | Bild: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: Bild: BR/Dominique Klughammer. Die Nutzung im Social Media-Bereich, sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildarchiv, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Pressestelle.foto@br.de

Montag, 25.05.2015
19:00 bis 19:45 Uhr

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BR Fernsehen
Deutschland 2014

Grafenrheinfeld hat einen gewaltigen Strukturwandel hinter sich - von einer kleinen bäuerlichen Ansiedlung zum reichen „Atomdorf“. Im Mai 2015 geht der Atommeiler vom Netz. Einer, der in Grafenrheinfeld seit Langem grüne Ideen verfolgt, ist der gelernte Heizungsbauer Ludwig Mack. Der 51-Jährige will den Ort für die Zukunft rüsten und hat dafür im Dorfzentrum drei kleine Kraftwerke gebaut. Damit versorgt er die Grafenrheinfelder mit Nahwärme aus erneuerbaren Energien. Mack beschäftigt 20 Angestellte im Ort und hat die Energiewende längst umgesetzt.

Die Energiewende bedeutet in Grafenrheinfeld den Verlust von etwa 300 Arbeitsplätzen. Günter Vollert (58) ist Leiter der Maschineninstandhaltung im Kernkraftwerk. Er hat den Meiler mit eröffnet, nun wird er bei der Schließung auch wieder dabei sein. In Grafenrheinfeld müssen alle umdenken, und was das mit dem Ort und den Menschen macht, davon erzählt dieser Film.

Dieter Bremer, der einzige noch produzierende Metzger im Dorf, wollte sich eigentlich zur Ruhe setzen, doch die Grafenrheinfelder ließen ihn nicht.

Matthias Hofmann und Harald Hobner sind Gastronomen aus Leidenschaft und sie wurden für ihre fränkische Küche schon mehrfach ausgezeichnet. Sie haben sich bewusst für Grafenrheinfeld entschieden und pendeln seit 19 Jahren jeden Tag dorthin.

Für den zehnjährigen Keanu ist das Dorf eine Heimat auf Zeit. Er lebt seit sechs Jahren im Kinderheim Maria Schutz.

Eine, die wegging und nach der Ausbildung wieder kam, ist die Friseurin Margit Bischoff. Mit Naturprodukten und vielen neuen Ideen schafft sie es sich zu behaupten und zwei Angestellte zu beschäftigen.

Grafenrheinfeld im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt bietet eine ganze Menge: Das Dorf mit seinen gut 3.400 Einwohnern hat die moderne Infrastruktur einer Kleinstadt, keiner zahlt Gebühren für die Bibliothek oder die Straßensanierung, der Kindergarten ist fast kostenlos, der historische Ortskern wirkt fein herausgeputzt und erinnert an eine italienische Piazza, jedes Gebäude im Dorf ist restauriert. Kurzum: Grafenrheinfeld ist reich und schön. Aber die zwei riesigen Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (KKG) sind das eigentliche Wahrzeichen des Dorfes. Seit 35 Jahren leben die Grafenrheinfelder damit. Sie haben sich damit schon in den 1980er-Jahren arrangiert, hat doch der Betreiber E.ON 150 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen in die Gemeindekasse gespült und damit so vieles möglich gemacht.

Autor/Autorin: Dominique Klughammer
Redaktion: Ulrich Gambke