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Unter unserem Himmel Bauernerbe und Speckgürtel - Das Dachauer Land

Im Dorf Unterbachen findet man den Gasthof "Zum Schmidbauer", ein Geheimtipp bei Feinschmeckern. Weitere Bilder finden Sie unter www.br-foto.de. | Bild: © BR, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter BR-Sendung bei Nennung "Bild: BR"

Sonntag, 26.05.2013
19:00 bis 19:45 Uhr

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BR Fernsehen
Deutschland 2013

Die Nähe zu München hat die Geschichte des Dachauer Landes geprägt. Früher war es die Kornkammer der Landeshauptstadt, mit einem reichen, stolzen und eigenwilligen Bauernstand, den der Schriftsteller Ludwig Thoma in seinen Werken ausführlich beschrieben hat. Heute zählt die Region zum Speckgürtel Münchens, was - zum Verdruss vieler Einheimischer - nicht nur zur Verteuerung der Grundstückspreise geführt hat, sondern auch zur zunehmenden Zersiedlung und Verstädterung. Trotzdem ist vom Charakter des alten Bauernlands noch viel zu spüren. Selbstbewusst wie eh und je bieten die Landwirte am Samstag vor der St. Jakobskirche in Dachau ihre Waren an. Für Handwerker sind Familienbetriebe noch selbstverständlich, und wenn man Metzgermeister Eberle aus Karlsfeld glaubt, sollen die Münchner nur ja nicht denken, dass sie die besten Weißwürste haben. Es gibt auch noch vier eigenständige Brauereien und in der kleinsten und jüngsten, dem Tobiasbräu, ist man besonders stolz, zur Rettung der vielfältigen bayerischen Bierkultur beizutragen. Der stille Charme des Dachauer Landes, das im 19. Jahrhundert namhaften Malern als Kulisse diente, lockt heute viele Ausflügler an, zumal es hier gute Gasthäuser wie den Schmidbauer gibt. Gutes Wasser bekommt man in Mariabrunn: 1662 fand dort ein Bauer beim Holzmachen eine Quelle im Wald, die Magen- und Augenleiden lindern soll. Und weil die 1912 erbaute Bockerlbahn immer noch zwischen Dachau und seinem Hinterland verkehrt, kommt man auch ohne Auto hierher.

Redaktion: Frida Buck