Unter unserem Himmel Wos host gsogt? Von Sprachgrenzen und Sprachwurzeln
Sonntag, 21.04.2013
19:00
bis 19:45 Uhr
- Untertitel
BR Fernsehen
Deutschland
2012
"Wo die Hasn Hosn husn und die Hosn Husn hasn", lautet ein alter Oberpfälzer Spruch. Den man den Kindern in dieser Filmdokumentation nicht übersetzen musste, denn sie sprechen ihre "Muttersprache" noch ganz selbstverständlich, während man sich in anderen Gegenden Bayerns längst Nachwuchssorgen macht. Steffi Kammermeier hat in dem sprach- und grenzüberschreitenden Geviert zwischen Zwiesel, Vohenstrauß, Regensburg und Straubing gedreht, das unter Sprachkundlern als "mundartliches Beharrungsgebiet" gilt. Wozu der Umstand, dass man hier an vielen Schulen reden darf, "wie einem der Schnabel gewachsen ist", sicherlich maßgeblich beiträgt. An der Realschule Vohenstrauß kümmert sich gleich ein ganzes Lehrerteam um die Pflege der heimischen Mundart. Dass es hier so viele leidenschaftlichen Sprachkundler gibt, liegt wohl auch an der Strahlkraft des in Regensburg residierenden "Dialektpapstes" Prof. Ludwig Zehetner. Der renommierte Leiter des Lehrstuhls für bairische Dialektologie füllt nicht nur Hörsäle und Bücher, sondern trägt auch gern zur regionalen Mundart-Kultur bei. Genau wie die Kabarettistin Gerti Gehr oder der Rapper "Monaco Fränzn", der alle Texte in Mundart schreibt. Und natürlich Sepp Obermeier vom "Bund Bairische Sprache e.V.": Der verleiht jedes Jahr eine "Sprachwurzel", die spätestens mit der Auszeichnung von Papst Benedikt XVI. überregional bekannt wurde. Zuletzt ging der Preis an die niederbayerische Kabarettistin Luise Kinseher, die auch in Steffi Kammermeiers Film einen Auftritt hat.
Redaktion:
Frida Buck