TV-Ungarn Ein Klavier am Flughafen
Kein langweiliges Warten auf dem Budapester Flughafen mehr! Vor kurzem wurde in der Abflughalle ein Klavier aufgestellt, auf dem jeder spielen darf, wie schon die Aufforderung "Play me!" sagt.
Die Wartezeiten im Flughafenbetrieb vergehen somit vergnüglicher, und das trotz der strengen Sicherheitsmaßnahmen.
Károly Elter fliegt heute nach Delhi – es ist seine erste Begegnung mit einem Klavier auf dem Flughafen.
"Ich war ganz überrascht. Ich bin ja recht häufig hier, also das Klavier kann noch nicht lange hier stehen. Jetzt, wo ich es gesehen habe, habe ich richtig Lust bekommen. Zu Hause hat man ja kaum Zeit. Hier aber während der langen Wartezeit ist das eine erfrischende Abwechslung."
Károly Elter
Kata Pál
Das schwarze Pianino wurde mit Unterstützung des Hauses der Künste in Gödöllő hierher gebracht. Das geschah, nachdem die Vizepräsidentin des Budapester Rotary Klubs, Kata Pál, von einem besonderen Erlebnis auf einer Brüssel-Reise berichtet hatte.
"Auch junge Menschen spielten auf dem Klavier so ziemlich alles von Bach bis Lady Gaga, ältere Herrschaften, wartende Passagiere, deren Laune immer besser wurde, weil sie anstatt nur zu warten Klavier spielen durften."
Kata Pál, Vizepräsidentin des Rotary Club Budapest Center
Hardy Mihály
Die Flughafenverwaltung ist überzeugt, dass der Großteil der Fluggäste diese Musik mag und auch versteht.
"Sehr viele unserer aus dem Nahen Osten ankommenden Fluggäste zum Beispiel können Klavier spielen, bei einer russischen Maschine ist das ganz selbstverständlich: auf einem Aeroflot-Flug gibt es immer jemanden, der sich dann hinsetzt, und ein schönes klassisches Stück spielt. Aber auch unter den Passagieren der Emirates-Maschine nach Dubai oder des Qatar-Fluges nach Doha gibt es sehr viele, die spielen können und sich auch trauen."
Hardy Mihály, Kommunikationsdirektor, Budapest Airport
Gabriella Gules spielt in der Abflughalle
Gabi Gules ist Schülerin am Gymnasium in Makó, und auch sie traut sich, zu spielen. So wie die Melodien erklingen, werden immer mehr Menschen aufmerksam und lauschen der Musik.
"Zuerst war es ein bisschen seltsam, dass das Klavier das tiefe B nicht macht und das A ist ein wenig leise, aber ansonsten ist es ganz gut."
Gabriella Gules
Vielleicht werden die Fluggäste aus aller Welt auf diese Weise auch daran erinnert, dass der Budapester Flughafen nach einem weltbekannten Komponisten und Pianisten benannt ist:
"Wir können damit auch das Andenken an Franz Liszt bewahren, der ja nicht nur Komponist, sondern auch ein weltberühmter Pianist war. Wenn ich mich richtig erinnere, ist er in allen großen Konzertsälen Europas aufgetreten. Daher glaube ich, dass das auf dem Internationalen Budapester Franz-Liszt-Flughafen absolut Stil hat."
Mihály Hardy, Kommunikationsdirektor, Budapest Airport
Ein Klavier kann also auch auf einem Flughafen stehen. Führt doch mit seiner Hilfe die Musik zu einer besseren Stimmung, nicht nur unter den Wartenden, sondern im gesamten Flughafenbereich.