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Waldsassen Das Märchen vom Kloster

Ist es ein Märchen? Vor 20 Jahren schien das Kloster Waldsassen rettungslos dem Verfall preisgegeben, nur noch wenige ältere Nonnen lebten in der baufälligen Abtei. Bis sie kam und alles anders wurde: Schwester Laetitia Fech.

Stand: 27.01.2021

1994 wurde Laetitia Fech zur Äbtissin gewählt. Als weltweit jüngste im Zisterzienserorden. Seitdem kämpft sie mit Kraft und Leidenschaft für den Erhalt des Klosters. Gleich nach ihrem Amtsantritt hat sie mit der Sanierung der Abtei begonnen - der ersten seit dem Barock.

Aus eigener Kraft

Eine Herkulesaufgabe, für die sie mehr als 40 Millionen Euro auftreiben musste. Heute strahlen alle Räume des Klosters - vom Kapitelsaal bis zu den Zimmern der Schwestern - in neuem Glanz, genauso wie die Klosterkirche, in der sich die Nonnen fünfmal am Tag zum Gebet treffen.

Das ehemalige Konversengebäude, wo früher die weltlichen Mitarbeiter des Klosters lebten, wurde vom bekannten Architektenbrüderpaar Brückner in ein florierendes Gästehaus verwandelt. Im Klostergarten ist eine Umweltstation entstanden, ein kulturelles Begegnungszentrum wurde errichtet und die Mädchenrealschule renoviert. Als letztes Projekt wird die ehemalige Brauerei zu einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung, Senioren und junge Familien umgebaut.

Aus eigenen Mitteln

Jetzt müssen sich die Zisterzienserinnen von Waldsassen der Herausforderung stellen, zukünftig ohne Fördergelder aus eigener Kraft zu überleben. So wie es schon vor 900 Jahren einer der Ordensgründer, Bernhard von Clairvaux, von jedem einzelnen Kloster verlangt hat. Unterstützung findet Äbtissin Laetitia dabei mittlerweile von etlichen jungen Schwestern, die sich dem Konvent angeschlossen haben. Doch die Entscheidung, ins Kloster zu gehen, ist oft gar keine leichte.

"Wer das Leben draußen nicht schafft, schafft es im Kloster zweimal nicht."

(Äbtissin Laetitia Fech, Kloster Waldsassen)

Schwester Sophia kümmert sich darum, dass im Gästehaus alles läuft, Schwester Hanna Maria ist, seitdem sie ihr Theologiestudium abgeschlossen hat, für die Umweltstation verantwortlich und Schwester Raphaela unterrichtet Theologie und Sport an der Mädchenrealschule.

Schester Laetitia Fech wurde 1994 zur Äbtissin des Zisterzienser-Klosters Waldsassen gewählt.

"Ich hatte nie vor, ins Kloster zu gehen. Ich wollte Familie und Kinder. Mich hat der Herrgott gefunden. Es ist, wie wenn sich jemand in einen Menschen verliebt und sagt: 'Der ist es und kein anderer'; der kann auch nicht erklären, warum. Es einfach Liebe - oder es ist Bestimmung oder Schicksal oder Fügung oder wie auch immer."

(Äbtissin Laetitia Fech)

Und so klingt es fast wie ein Märchen, dass gegen das Sterben so vieler alter Klöster die Abtei in Waldssasen wieder eine Überlebenschance hat. Unser Film wirft einen Blick hinter die Klostermauern. Fast 900 Jahe hat das Kloster den Ort Waldsassen und die ganze Region geprägt - als kulturelles, wirtschaftliches und vor allem spirituelles Zentrum.


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