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Kulturgeschichte Das Couplet

Das Couplet hat eine spannende Geschichte, die schon im Mittealter begann.

Stand: 26.10.2020 | Archiv

"copula = Verbindung"

Lateinisch

Ausgehend vom lateinischen "copula" (Verbindung), sind die altfranzösischen Worte cople oder couple (spanisch copla) seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert für die Verbindung von Reimpaaren zur Strophe eines Gedichtes oder Liedes belegt.

Bedeutungswandel

Troubadour, Strassenmusiker in Frankreich, um 1200
| Bild: picture alliance / Bildagentur-online/Celeste

in der Troubadour-Lyrik ist Couplet die Bezeichnung für Strophe schlechthin. Im 17. Jahrhundert bekam das Couplet die allmähliche Bedeutungseinschränkung auf eine Strophe heiteren Inhalts. Im Rondeau, der französischen Instrumentalmusik des 17./18. Jahrhunderts, sind Couplets die wechselnden Abschnitte zwischen Refrain oder Reprise (auch grand couplet). Die öffentlich gesungenen Couplets wurden damals auf den Pariser Jahrmärkten dargeboten. Diese volksnahe Liedform verbreitete sich alsbald durch das "fahrende Volk" und hielt somit auch in unseren Breiten Einzug.

Das Wiener Couplet

Die zunehmende Popularität dieser Liedform machten sich später u.a. ebenfalls Johann Nestroy und Ferdinand Raimund in ihren Possen und Singspielen zu eigen. Dabei gab es wiederum eine gesonderte Ausprägung, das so genannte Wiener Couplet. Ein Bühnenlied, das bevorzugt in den Stücken des Alt-Wiener Volkstheaters Eingang fand. Aus diesem Genre entwickelten sich später in Wien auch die Volksängerbühnen, die sich mit einiger zeitlicher Verzögerung dann auch in München durch die hiesigen Volksänger etablierten.


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