"Dahoam is Dahoam"-Interview mit Doreen Dietel Abschiedszuckerl
Fast zehn Jahre lang hat Doreen Dietel die Rolle der Trixi Preissinger authentisch verkörpert und viel zum Erfolg von "Dahoam is Dahoam" beigetragen. Da in einer lang laufenden Serie Figurenkonstellationen immer wieder einmal verändert werden müssen und Doreen sich in Zukunft auch neuen Projekten widmen will, trennen sich demnächst in beiderseitigem Einvernehmen die Wege. Wie sich Doreen im Spätsommer verabschiedet, bleibt bis dahin ein spannendes Geheimnis. Im Interview spricht sie über ihre unvergessliche Zeit in Lansing und ihre Zukunftspläne.
Ein Gerücht geht um in der Lansinger Fangemeinde: Trixi verlässt "Dahoam is Dahoam". Stimmt das und wo liegen die Gründe?
Es stimmt, ich werde nur noch bis Spätsommer in Lansing zu sehen sein. Ich habe bei "Dahoam is Dahoam" sehr, sehr viel gelernt und unglaublich viele unvergessliche Momente erlebt. Doch zuletzt hatte ich das Gefühl, dass über die Rolle der Trixi allmählich alles erzählt ist. Außerdem ist für mich das Schöne am Beruf der Schauspielerin, sich immer wieder auf neue Rollen vorzubereiten, sich in diese hineinzuversetzen und möglichst jedes Mal etwas Neues zu lernen. Ich verspüre den Drang, mich wieder vielfältiger auszuprobieren und neue Herausforderungen anzupacken.
Deine Figur Trixi Preissinger war auch aus Sicht der Redaktion "auserzählt". Was heißt das?
Zehn Jahre lang war die Kosmetikerin Trixi ein echter Fixpunkt der Serie und ihr Salon ein beliebter Treff, um den neuesten Dorfklatsch auszutauschen. Irgendwann aber ist das Reservoir an spannenden Geschichten ausgeschöpft – und auch aus der Figur Trixi ließ sich nicht mehr unendlich viel Neues herausholen. Weder was den Alltag im Salon, noch was ihre Rolle als Mutter betrifft: Tochter Yvi auf der Alm, Sohn Christian im Internat – es gibt einfach nicht mehr so viele Anknüpfungspunkte für neue Entwicklungen, die die Zuschauer überraschen können und bei denen ich mich schauspielerisch voll ausleben könnte. Deshalb ist es für alle Beteiligten genau der richtige Zeitpunkt, getrennte Wege zu gehen. Ich hoffe natürlich, dass die Zuschauer die Trixi in bester Erinnerung behalten.
Welche neuen Rollen würden dich reizen?
Gerade die Vorbereitung auf herausfordernde Rollen reizt mich sehr. Das könnte zum Beispiel eine Biografie sein oder auch eine körperlich anspruchsvolle Rolle. Ich hätte große Lust auf Figuren, für die ich mich äußerlich verändern müsste, wie z.B. durch eine andere Frisur, oder für die ich körperlich hart arbeiten müsste, also etwa eine Actionrolle. Als leidenschaftliche Sportlerin würde mir ein solches Engagement ganz gut gefallen.
Was planst du für die Zukunft?
Ich bin zuversichtlich, dass sich in meinem Beruf neue Möglichkeiten auftun werden. Ich stehe seit meinem fünften Lebensjahr auf der Bühne, habe Schauspiel studiert und durfte schon viele tolle Rollen verkörpern. Bereits in den vergangenen Jahren gab es einige Rollenangebote. Doch ich konnte sie nicht annehmen, weil das nicht mit dem Zeitplan bei "Dahoam is Dahoam" zusammengepasst hätte.
Der anstrengende Spagat zwischen Familie und Beruf fällt danach erst einmal weg. Bist du erleichtert?
Am dankbarsten ist sicher mein kleiner Sohn. Marlow ist jetzt zweieinhalb und muss in Zukunft nicht mehr so oft auf mich verzichten. Natürlich war er durch Oma, Kindermädchen und Kita immer gut versorgt, aber es war schon auch viel Hin- und Her für den Kleinen. Ich habe immer mehr gespürt, dass er mich braucht.
Zukünftig wären mir Filmprojekte, die dann vier Wochen dauern, am liebsten. Da könnte ich auch Marlow und die Oma als Begleitung mitnehmen. Ich war ja die ersten sieben Jahre von "Dahoam is Dahoam" Single. Da gab es Zeiten, in denen ich nach Hause kam und mich gefragt habe, für wen ich das eigentlich alles mache. Diese Frage stellt sich mir nicht mehr, seitdem ich meinen Mann gefunden habe und Marlow geboren wurde. Ich wollte eigentlich immer eine Familie, für die ich sorgen kann. Jetzt, wo ich sie habe, steht sie natürlich im Mittelpunkt und ich freue mich, endlich mehr Zeit für meine beiden Männer zu haben.
Trixi Preissinger ist noch bis Spätsommer in Lansing. Ist es schon klar, wie und weshalb sie gehen wird?
Natürlich, aber das bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Ich freue mich sehr auf diese Geschichte, die wir jetzt andrehen. Das ist eine schauspielerische Herausforderung, wie ich sie liebe. Ich bin sehr froh, dass man mir nicht irgendeinen Tod hinschreibt oder mich der Einfachheit halber entführen lässt, sondern den Ausstieg zum Anlass nimmt für eine sehr spannende, emotional tiefgründige Geschichte. Das ist mein "Abschiedszuckerl".