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Tatort Wald Holzraub in den Karpaten

Der Umweltaktivist Horea Petrehus engagiert sich seit Jahren gegen die Abholzung in Rumänien, stößt aber auf eine Mauer des Schweigens. Auch Gabriel Paun von der Umweltorganisation Agent Green hat sich der Rettung des rumänischen Urwalds verschrieben. Sie wollen wachrütteln und vor allem das Bewusstsein für diese Naturressource schärfen. Denn es kommt auch auf uns als Verbraucher an.

Stand: 27.02.2021

Der Bildhauer und studierte Förster Horea Petrehus klagt die in seinen Augen zerstörerische Profitgier der ausländischen Holzindustrie an. Um die natürlichen Wald-Ressourcen besser überwachen zu können, gründete Petrehus den Kinegetischen Verband für die Erforschung der Habitate.

Umweltaktivist Horia Petrehus mit Hirschkalb Pedro, das er aufgezogen hat.

Die meiste Zeit verbringt Petrehus aber in der Natur. Dabei weicht ihm Pedro, ein Hirschkalb, nicht von der Seite. Er hat es als verwaistes Kitz gefunden und groß gezogen. Der Mann mit dem roten Bart kennt den Wald wie seine Westentasche und schlägt Alarm: Lebensräume für Bären, Hirsche, Wölfe, Wildschweine, diverse Vogelarten und viele kleine Lebewesen drohen zu verschwinden.

Auch Gabriel Paun von der Umweltorganisation Agent Green hat sich der Rettung des rumänischen Urwalds verschrieben. Er lauert Holztransporten auf, die ihm dubios erscheinen, und versucht zu belegen, dass der Holzschlag dafür in geschützten Revieren stattfindet. Der Umweltaktivist tut dies, obwohl er weiß, wie gefährlich sein Engagement ist. Schon sechs Waldschützer kamen zu Tode. Seine Vorwürfe sind schwer, er spricht von systematischem Betrug, von einer Holzmafia. Seine Anschuldigungen werden unterstützt durch Berichte von Insidern, die klagen, dass in den illegalen Holzschlag auch Staatsbedienstete verwickelt seien, Förster, Behördenleiter, ja sogar Politiker. Inzwischen ermittelt sowohl die rumänische Antikorruptionsbehörde als auch die Antimafiabehörde.


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