BR Fernsehen - Dokumentarfilm


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Russlands berühmtester Häftling Chodorkowskis neue Freiheit

Nach zehn Jahren Haft lässt sich Michail Chodorkowski vom Filmemacher Cyril Tuschi über ein Jahr lang in seinem Alltag begleiten und stellt sich dessen Fragen zu seiner Vergangenheit und Zukunft.

Stand: 21.07.2016

Michail Chodorkowski, Putin-Widersacher und ehemaliger russischer Oligarch, in Kiev 2014. | Bild: © Saxonia Entertainment

20. Dezember 2013. Völlig überraschend begnadigt der russische Präsident Putin seinen Erzfeind, den ehemaligen Öl-Oligarchen Michail Chodorkowski. Nach zehn Jahren als eine Art persönlicher Polit-Gefangener Putins kommt Chodorkowski nun frei – offiziell aus humanitären Gründen. Die wahren Zusammenhänge liegen im Dunkeln.

Filminfo

Regie: Cyril Tuschi
Drehbuch: Cyril Tuschi
Redaktion: Petra Felber, Fatima Abdollahyan, Claudia Simionescu
Länge: 90 Minuten

Klar ist nur, dass Putin am Vorabend der umstrittenen Olympischen Spiele in Sotschi um gute Presse bemüht ist. Und dass eine geheimdiplomatische deutsche Mission unter Leitung von Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher dabei eine Rolle spielt.

Die Beschränkungen der Haft sind für Chodorkowski nun Vergangenheit. Nach seiner Freilassung absolviert er einen Interview-Marathon für Unterstützer und Medien.

Animierte Filmszene aus "Chodorkowskis neue Freiheit"

Einer, der besonders viele Fragen hat, ist Regisseur Cyril Tuschi. Bereits mit seinem Film "Der Fall Chodorkowski“ von 2011 hat er international für Aufmerksamkeit gesorgt.

Nun möchte er weitergehen. Er befragt Michail Chodorkowski als eine Art Kronzeugen für Russland mit einer einmaligen Perspektive: Er kennt seine Heimat von ganz oben – und von ziemlich weit unten. Und Tuschi fordert den Ex-Oligarchen zu schonungsloser Ehrlichkeit heraus: Wer ist Chodorkowski wirklich? Plant er seine Rückkehr nach Russland? Will er sich für seine Haft an Putin rächen?


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