BR Fernsehen - Dokumentarfilm


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Dokumentation Tödliche Exporte

Die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentation erzählt die wahre Geschichte eines Aussteigers des größten europäischen Kleinwaffenherstellers, der zwischen die Fronten gerät. Es geht um illegale Exportgeschäfte, Kontrollmechanismen, Korruption.

Stand: 19.12.2016

Unmittelbar im Anschluss an den Spielfilm "Meister des Todes" erzählt diese Doku die Geschichte von schwäbischen Waffenbauern, die mit Unterstützung der zuständigen Ministerien und Behörden einen schmutzigen Deal mit Mexiko einfädelten. Der Deal ermöglichte das, was die Bundesregierung zuvor verboten hatte: Deutsche G36-Sturmgewehre gelangten in den mexikanischen Drogenkrieg. Einen Krieg, in dem ein Menschenleben nichts zählt, Regierung und Polizei mit der Mafia zusammenarbeiten, täglich Menschen verschwinden.

Filminfo

Regie: Daniel Harrich
Länge: 58 Minuten
16:9, stereo, VT-UT

Die deutschen Ministerien und Behörden öffnen ein Schlupfloch für die Oberndorfer Waffenschmiede Heckler & Koch: Mit geänderten Endverbrauchserklärungen garantiert die Firma, dass die Sturmgewehre nicht in die als besonders kritisch geltenden Bundesstaaten geliefert werden. Von vorneherein wissen die Ministerien ebenso wie der Waffenhersteller, dass die Auflage nicht eingehalten wird.

Schwer bewaffnete Mitglieder der Bürgerwehr in Tixtla im mexikanischen Bundesstaat Guerrero

In der Dokumentation wird aufgedeckt, wie leicht es die Ministerien Heckler & Koch machten, den zwielichtigen Waffendeal mit Mexiko jahrelang durchzuziehen – obwohl das in die Machenschaften involvierte Außenministerium wegen der prekären Menschenrechtssituation im Empfängerland anfangs Bedenken anmeldete. Ferner zeigt der Film, wie die Ministerien und Kontrollinstanzen bewusst vor warnenden Berichten die Augen zudrückten, um das lukrative Exportgeschäft nicht zu behindern und die Oberndorfer Firma zu schützen.

In Folge der Strafanzeige wegen illegaler Waffenlieferungen nach Mexiko veranlasste die Staatsanwaltschaft 2010 eine Hausdurchsuchung.

Autor Daniel Harrich hat in Mexiko und in Deutschland akribisch recherchiert. Es gelang ihm, an brisante Dokumente aus dem mexikanischen Verteidigungsministerium, E-Mails zwischen Heckler & Koch und den Behörden und firmeninterne Korrespondenz zu kommen sowie an originales Fotomaterial und Videos von G36-Präsentationen in den mexikanischen Unruhestaaten. Eindrucksvoll belegt die Dokumentation, wie die deutsche Rüstungsexportkontrolle komplett versagte.


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