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Zeitstrahl Vom Kriegsende zum Mauerfall

Stand: 31.10.2014

  • 11. September 1944
    Premierminister Winston Churchill (GB, l) und der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt (US), 1944 | Bild: picture-alliance/dpa

    September 1944

    Zweiter Weltkrieg - Noch kämpfen die Alliierten gegen Hitler. Aber schon 1944 planen US-Präsident Roosevelt und Englands Premier Churchill wie sie das Nazireich später besetzen. Auf eine Karte zeichnet Roosevelt grob Besatzungszonen - Der Anfang der Deutschen Teilung. Bald streiten auf Teilungskonferenzen auch Franzosen und Russen mit. Letztere sorgen für Ärger, weil sie Industrieanlagen und Fabriken in Westdeutschland wollen, die sie aber nicht bekommen. [Foto: Der britische Premierminister Winston Churchill (l) und der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt]

  • 8. Mai 1945
    Konferenz von Jalta - Winston Churchill (GB), US-Präsident Franklin D. Roosevelt (US), Josef Stalin (SU), 1945 | Bild: picture-alliance/dpa

    Mai 1945

    Kriegsende. Die Siegermächte teilen sich das Reich und Berlin in 4 Besatzungszonen auf. Die Ostberliner bekommen schnell die russische Besatzung zu spüren. Dafür sorgt ein gewisser Walter Ulbricht. Im Mai 1945 landet er mit Moskau treuen Kommunisten in Berlin. Sofort besetzen sie die wichtigsten Posten in der sowjetischen Zone. Im Osten werden die Uhren zwei Stunden vorgestellt, auf Moskauer Zeit. Stalins Gefolgsleute setzen ihre Ideen brutal um: Sie enteignen und vertreiben Großgrundbesitzer. Deren Land soll allen gehören im Arbeiter und Bauernstaat. [Foto: Churchill, Roosevelt und Stalin]

  • 20. Juni 1948
    West-Währungsreform, 1948 | Bild: picture-alliance/dpa

    Juni 1948

    Ost- und West entfremden sich immer mehr. Auch wegen der Währungsreform im Westen - die D-Mark kommt am 20. Juni 1948. Die neue West-Währung ist für den Osten ein Problem. Die Sowjets machen Berlins Grenzen dicht weil sie schlimme Folgen für die Ost-Wirtschaft befürchten. Alle Transitwege nach Westdeutschland sind zu. Damit gibt es keinen Zugang mehr zu Kohle und Lebensmitteln. Die einzige Chance sind Flugzeuge: Amerikanisches und britisches Militär versorgt die Westberliner aus der Luft - mit bis zu 2.000 Tonnen Rohstoffen und Nahrungsmittel, meist in Pulverform.

  • 12. Mai 1949
    Grundgesetz, 1949 | Bild: picture-alliance/dpa

    Mai 1949

    Am 12. Mai 1949 öffnen die Grenzen wieder. Und die Westmächte erkennen das Grundgesetz an - die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland ist der 23. Mai 1949. Ein halbes Jahr später gibt es offiziell zwei Staaten, denn am 7. Oktober wird die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Dort ist die Versorgungslage schlecht. Schlange stehen ist angesagt! Es fehlt selbst Grundnahrungsmitteln.

  • 17. Juni 1953
    Gedenkkranz für Opfer des Volksaufstands 1953 | Bild: picture-alliance/dpa

    Juni 1953

    Auch aufgrund der schlechten Versorgungslage gehen viele DDR-Bürger am 17. Juni 1953 auf die Straßen. Den Volksaufstand schlagen sowjetische Truppen blutig nieder. Im Kreml bittet die DDR-Regierung schon jetzt darum, eine Mauer bauen zu dürfen - erst Mal lehnen die Russen ab. Immer mehr verlassen die DDR. Rund drei Millionen Menschen gehen bis 1961 über die Grenze - vor allem junge und gut ausgebildete flüchten. Die DDR blutet aus.

  • 12. August 1961
    Mauerbau, August 1961 | Bild: picture-alliance/dpa

    August 1961

    Kein Wunder, dass der Bau einer Mauer weiter diskutiert wird. Natürlich nicht öffentlich. Noch im Juni 1961 sagt Walter Ulbricht auf einer Pressekonferenz: "…Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten". Das ist glatt gelogen, wie sich zwei Monate später zeigt. Nach einer geheimen Vorbereitungsphase kommen die Maurer. In der Nacht von 12. auf den 13. August 1961 legen sie los. Am Morgen spielen sich in der Bernauerstraße in Berlin dramatische Szenen ab: Flüchtende seilen sich mit Betttüchern aus Fenstern ab, Paare werden getrennt, Familien auseinander gerissen, eine Frau stürzt zu Tode.

  • 16. August 1961
    Grenzkontrollen an der Mauer, 1961 | Bild: picture-alliance/dpa

    August 1961

    Bald ist West-Berlin komplett dicht: 167 Kilometer Grenze ringsherum. 107 Kilometer davon sind Mauer. Und was für eine: eine vier Meter hohe Betonplattenwand, auf der eine bewegliche Betonröhre liegt. Festhalten unmöglich! Davor liegt der sogenannten "Todesstreifen" - ein beleuchteter Kontrollstreifen. 1961 sind noch einige Stellen der Mauer schwach gesichert. Das will der Schneider Günther Litfin nutzen und vier Tage nach dem Bau der Mauer über die Spree in den Westen fliehen. Er wird das erste von fast 300 Opfern an der Berliner Mauer.

  • 17. August 1961
    DDR-Sandmännchen | Bild: picture-alliance/dpa

    August 1961

    Die Bundesrepublik protestiert und beginnt, DDR-Häftlinge und Kinder freizukaufen. Anfangs kosten 20 Häftlinge und 20 Kinder drei Eisenbahnwagons voll Düngemittel. Später steigt das Kopfgeld auf bis zu 95 Tausend DM pro Häftling. Die West-Deutschen kaufen trotzdem über 33 Tausend Häftlinge frei. Viele davon: Opfer des Ministeriums für Staatssicherheit, das Bürger ausspioniert. Stasileute lassen z. B. in Kindergärten und Schulen das Sandmännchen zeichnen: Da sich Ost- und West-Sandmännchen unterscheiden, sehen sie an den Zeichnungen, ob Kinder daheim West-Fernsehen schauen.

  • 9. November 1989
    Mauerfall, November 1989 | Bild: picture-alliance/dpa

    November 1989

    1989 gehen die Menschen gegen das System auf die Straßen. Der Schlachtruf der Demonstranten lautet: "Wir sind das Volk!". Am 9. November gibt es eine Pressekonferenz. Gefragt nach der neuen Reiseregelung, verhaspelt sich Politbüromitglied Günter Schabowsky und sagt: "Das gilt meines Wissens sofort - Unverzüglich". Die Drähte der Nachrichtenagenturen laufen heiß, Meldungen in der Tagesschau, die Menschen laufen zur Grenze, hitzige Wortgefechte mit den Grenzsoldaten und dann das Wunder: Der Schlagbaum an der Grenze geht auf und die DDR ist auf einmal Geschichte.


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