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Melankomisches Musikkabarett

Fredl Fesl Melankomisches Musikkabarett

Stand: 23.05.2012

Melankomisches Musikkabarett | Bild: BR

Fredl Fesl gilt in der bayerischen Liedermacherszene immer noch als wegweisend. Mit dem "Taxilied" schrieb er den Stadtplan von München komplett um. Der "Königsjodler" machte in den 1970er-Jahren das Bayerisch außerhalb der Landesgrenzen bühnentauglich. Sein "Fußball-Lied" wurde von seinen Fans in die Charts der besten Kicker-Songs aller Zeiten gewählt.

Berühmt wurde der in Grafenau geborene Bajubarde nicht nur durch seine hinterfotzigen Lieder aus seiner niederbayerischen Heimat Niederbayern. Vor allem in seinen Vorreden, die meistens länger als die Lieder selbst sind, bringt er seinen ehrlichen bodenständigen Humor zum Ausdruck. Da wird die Polizei oder der Klerus kräftig derbleckt oder über die Namensgebung für Pferde philosophiert. Sogar "Pfluftl" gibt's in der Welt des Fredl Fesl. Nur auf einen Bauarbeiter- oder Handwerker-Song warten die Fans des passionierten Baggerfahrers aus Pleiskirchen vergeblich.

Biografisches

  • Der am 7. Juli 1947 geborene Alfred Fesl wuchs bis zum neunten Lebensjahr in Grafenau auf, danach zog er mit seinen Eltern nach Greding in Mittelfranken.
  • Weil seine Eltern ihn für einen schwierigen Einzelgänger hielten, so Fesl über seine Jugend, schickten sie ihn in die Oberrealschule in Ingolstadt, wo er in einem Schülerinternat wohnte.
  • 1959 übersiedelte Familie Fesl nach München. Hier kam der junge Alfred über Schulfeunde in Kontakt mit dem Gewichthebersport - und zeigte seine Begabung: Er wurde unter anderem 1966 und 1967 oberbayerischer Juniorenmeister.
  • Während seiner Zeit bei der Bundeswehr lernte Fesl das Gitarrespielen, was die Grundlage für seine Karriere als Musiker werden sollte.
  • Nachdem er sich in verschiedenen Berufen versucht hatte, wollte er sich als Kunstschmied eine Existenz aufbauen und richtete sich in Freising eine Werkstatt ein.
  • Zugleich trat er in Münchner Kleinkunstbühnen auf und fand darin seine eigentliche Bestimmung, zumal das Pubklikum von Fesls Darbietungen begeistert war.
  • Schließlich wurde ein Plattenproduzent auf den jungen Mann aufmerksam und im Frühjahr 1976 entstand die erste Schallplatte mit dem simplen Titel "Fredl Fesl". Fünf weitere Alben sollten folgen.
  • Fesl absolvierte im Laufe der Jahre zahlreiche Tourneen vorwiegend im deutschsprachigen Raum, "nachdem ich feststellen musste, dass man mich in Südfrankreich nur noch sehr schlecht verstand" (Fesl über die Wahl seiner Auftrittsorte).
  • 1997 musste der Künstler einen schweren Schicksalsschlag verkraften: Ärzte diagnostizierten die Krankheit Morbus Parkinson, doch Fesl setzte seine Karriere zunächst fort. Ende 2006 jedoch blieb ihm nichts anderes übrig, als sich von der Bühne zurückzuziehen.
  • Im Dezember 2009 wurde ihm zur Verbesserung der Koordination ein Hirnschrittmacher eingesetzt, nachdem sich sein Zustand verschlimmert hatte.
  • Im Februar 2010 ließ der Musiker es sich nicht nehmen, den Großen Karl-Valentin-Preis persönlich entgegenzunehmen. Bei der Verleihung war Fesl jedoch von seiner Krankheit deutlich gezeichnet, auf eine Rede musste er verzichten.
  • Fesl hat zwei Töchter, Daniela und Stefanie. Mit seiner Frau Monika lebt er auf einem Einödhof nahe dem oberbayerischen Pleiskirchen.