Alternsforschung Können Anti-Aging-Medikamente das Altern bremsen?
Wie alt können wir werden und helfen Anti-Aging-Medikamente dabei? Welche Rolle spielen Gene, Umwelt, Ernährung oder unser Lebensstil? Tiermodelle zeigen Erfolge, doch lassen sich Ergebnisse einfach auf uns Menschen übertragen?
Wo steht die Alternsforschung und welche Rolle spielen unsere Gene?
Im Leibniz-Institut für Alternsforschung, dem Fritz-Lipmann-Institut in Jena, forscht Molekulargenetiker Prof. Dr. Christoph Englert an Zebra- und Killifischen. Deren Erbgut wurde 2015 am Jenaer Institut in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen entschlüsselt. Killifische haben eine Lebensspanne von nur wenigen Monaten und können geschädigte Körperteile und Organe - wie zum Beispiel die Schwanzflosse oder die Niere - innerhalb kurzer Zeit vollständig regenerieren. Das langfristige Ziel der Forschung dabei ist zu verstehen, welchen Einfluss Gene auf die Signalwege und Prozess des Alterns haben und wie sich die Gesundheitsspanne innerhalb der dadurch vorgegebenen genetischen Beschränkungen des Lebensalters möglichst lange ausdehnen lässt. Lassen zum Beispiel Mechanismen und Signalwege, die in Killifischen die Regeneration steuern, in Zukunft vielleicht auch uns Menschen gesünder altern? Was ist heute möglich und welchen Einfluss haben Gene grundsätzlich auf das Altern?
Altern, Zellen, Gene und Ernährung: Was lässt uns länger leben?
Im Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns in Köln erforscht Dr. Sebsatian Grönke anhand von Modellorganismen wie Fliegen und Mäusen den Einfluss der Ernährung und bestimmter Medikamente auf wichtige biologische Regulationsmechanismen in unseren Zellen. Werden diese herunter reguliert, leben Fadenwürmer, Fliegen und auch Mäuse bis zu rund 30 Prozent länger. Aber lassen sich die Ergebnisse auf uns Menschen übertragen?
Metformin: lebensverlängerndes Medikament mit Risiken?
Im Leibniz-Institut für Alternsforschung, dem Fritz-Lipmann-Institut in Jena beschäftigt sich Molekularbiologin Dr. Maria Ermolaeva mit dem Stoffwechsel in Zellen. Was schützt diese trotz vieler Stressoren und hilft, dass wir auch mit zunehmendem Alter gesund und fit bleiben? Ihre Arbeitsgruppe forscht auch zum Diabetes-Medikament Metformin und dessen lebensverlängernder Wirkung, und hat dazu Bedenken. Außerdem sucht die Forschergruppe nach Möglichkeiten, um Auswirkungen des Schlafmangels auf die Gesundheit von Zellen zu verhindern.
Intermittierendes Fasten und Rapamycin: Können sie das Altern bremsen?
Am Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen, DZNE, forscht PD DR. Dan Ehninger. Eine von ihm geleitete Studie ergab, dass intermittierendes Fasten und die Gabe von Rapamycin das Leben von Labormäusen zwar verlängern kann, dabei aber erstaunlicherweise keinen Effekt auf das Altern an sich hat. Die Lebensspanne alleine zu betrachten, so der Forscher, ist oft nicht der geeignete Ansatz, um mehr über Alternsprozessen und zu erfahren. Was hilft gegen die Prozesse selbst und welche Rolle spielen Umwelt und Epigenetik?