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"jetzt red i" aus Ingolstadt Zoomer kommen, Boomer gehen – Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?

Unsere Arbeitswelt steht vor großen Umbrüchen. Viele Arbeitende der geburtenstarken Jahrgänge gehen in naher Zukunft in Rente. Die nachwachsende Generation Z hat eigene Vorstellungen von Arbeit und Arbeitszeiten. Wir müssen die Frage beantworten: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?

Stand: 17.04.2024

Vier Tage arbeiten, aber für fünf bezahlt werden. Das wünschen sich laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung 81 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland. Die Forderung nach weniger Arbeit kommt also nicht nur von der Generation Z, die oft als faul und wenig motiviert betrachtet wird. Aber insbesondere die Altersgruppe der unter 30-Jährigen sehnt sich nach mehr Work-Life-Balance und Flexibilität in der Arbeitswelt. Gleichzeitig gehen die geburtenstarken Jahrgänge, die sogenannten Boomer, in Rente und verschärfen den Fachkräftemangel.

Arbeiten wir zu viel - oder zu wenig?

Wirtschaftsvertreter erteilen Forderungen nach einer Vier-Tage-Woche eine klare Absage: Sie beklagen, dass in Deutschland immer weniger gearbeitet wird, obwohl die Zahl der Erwerbstätigen so hoch ist wie nie. Wie passt das zusammen? Eine Erklärung: Die hohe Teilzeitquote bei Frauen.

Wenig Wachstum - mehr Freizeit?

Vier-Tage-Woche, 30-Stunden-Woche bei gleichem Lohn – wie lässt sich das mit der allgemeinen Wirtschaftslage vereinbaren? Die Wirtschaft in Deutschland schwächelt. Nach der neuesten OECD-Prognose bleibt Deutschland Schlusslicht unter den Industrienationen. Eine aktuelle Konjunkturumfrage der IHK hat ergeben: Auch der wirtschaftsstarke Standort Ingolstadt hat zu kämpfen. Die Unternehmen in der Region schauen pessimistischer in die Zukunft als der bayernweite Durchschnitt.

Ist die Einführung der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich finanzierbar? Wie muss sich die Arbeitswelt in Zeiten von Fachkräftemangel und Wirtschaftskrise verändern? Schaffen flexiblere Arbeitszeitmodelle eine höhere Produktivität? Wie wollen wir in Zukunft arbeiten und gleichzeitig unseren Wohlstand sichern?

"Viele bayerische Unternehmen stehen im Wettbewerb mit Billiglohnländern. Zudem werden schon jetzt heimische Arbeitsplätze aus Kostengründen ins Ausland verlagert. Der Arbeitnehmer braucht mehr netto vom Brutto, arbeitsfähige Bürgergeldempfänger müssen gezielt in Arbeit gebracht werden, um Sozialkosten einzusparen. Die generelle Forderung nach einer Vier-Tage-Woche schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland und damit auch den Arbeitnehmern."

Hubert Aiwanger (FW), Wirtschaftsminister Bayern

"Statt Arbeit im Hamsterrad brauchen wir gute Ideen und Herz. Die Beschäftigten sind klug. Wer ihre Wünsche ernst nimmt, ist auch als Unternehmen erfolgreicher. Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Für sichere Arbeitsplätze muss auch die Politik den richtigen Rahmen schaffen."

Christiane Benner, Erste Vorsitzende IG-Metall

Über diese und andere Fragen diskutieren bei „jetzt red i“ Bürgerinnen und Bürger live u.a. mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und der IG-Metall-Chefin Christiane Benner. Ihre Meinung ist gefragt...

...auf allen "Kanälen"! Schreiben Sie uns ihre Fragen, Forderungen, Wünsche und Beschwerden zum Thema. Hier auf unserer Homepage, als E-Mail an jetztredi@br.de oder diskutieren Sie mit in den sozialen Medien.


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Kommentieren

Klemm, Mittwoch, 15.Mai 2024, 21:14 Uhr

17. Kommentar zu Aiwanger - Frauen in Kurzarbeit

Lieber Herr Aiwanger,
Sie wissen schon das unsere Wirtschaft aufgebaut ist das es auch genug Nachwuchs gibt. Seit Jahren sind die Geburtenzahlen in Deutschland rückläufig glauben Sie nicht das etwas damit zu tun hat das wir Frauen keine Lust darauf haben Kinder zu bekommen und dann schlechter da zu stehen in Zukunft?

Petra L., Mittwoch, 15.Mai 2024, 21:13 Uhr

16. Arbeitszeitmodelle / Integration / Fachkräftemangel / Sozialversicherung

Guten Abend,
hier zu 2 Themen und den von Herrn Aiwanger gemachten Aussagen mein Kommentar:

Integration / Fachkräftemangel:
Ich glaube, dass die wenigsten Ukrainer im Bürgergeld sind, wenn dann vielleicht geflüchtete Frauen und Kinder, deren Männer an der Front im Osten kämpfen.
Heute morgen habe ich das Fahrzeug eines Gartenbauer gesehen, darauf war lackiert: "4-Tage-Woche - Sommerurlaub - Arbeitskleidung".
Betriebe in allen Branchen finden keine Arbeiter mehr.

Sozialversicherung:
M. E. würde ein Wechsel weg von den Privatversicherungen die Rentenkasse nicht nur kurzfristig entlasten und das Gerechtigkeitsempfinden der Bürger aufwerten; bereits hier: Bürokratieabbau für Betriebe.
Noch ein Wort zum Beitrag der Krankenschwester: Es gibt ein sehr aktuelles Urteil des BSG, nachdem ein niedergelassener Arzt für seine Mithilfe "Einsätze im Pooldienst" sozialversicherungspflichtig wird, obwohl er sonst in seiner eigenen Praxis frei ist.
Wer soll den Notdienst übernehmen?

Manfred Propf , Mittwoch, 15.Mai 2024, 21:12 Uhr

15. ARBEITSZEIT

Danke für die Sendung.

Weniger Wochenarbeitszeit heißt
Auch langfristig später in Rente gehen. Mit weniger Arbeitszeit sind wir nicht Konkurrenzfähig auch an den Mann von Audi.

MfG
Manfred Propf

Uhl, Mittwoch, 15.Mai 2024, 21:06 Uhr

14. Vier-Tage -Woche

Man arbeitet doch für sich und für seine Rente. und nicht für die Politik !!!
Man hat sich eine Rente verdient von dem was man gelstet hat!
Soll doch die Politik ihre Steuern uns Bürgern geben!
Wir Bürger zahlen eh schon für alles viel zu viel !!!

Sabine Zeitler, Mittwoch, 15.Mai 2024, 21:06 Uhr

13. Wohlstand unserer Kinder

Hallo,
wenn man bedenkt, dass z.B. meine Großeltern im Nachkriegsdeutschland ihren Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen wollten, und auch unsere Eltern diesen Anspruch hatten und großteils erfüllen konnten ist das natürlich erstrebenswert . Man muss aber schon betrachten auf welchem Wohlstandslevel wir jetzt größtenteils leben - da wird es schwierig, diesen nochmals zu steigern. Da ist schon viel erreicht, wenn man diesen halten kann. Viele Bürger können z.B. durchaus auch mehrmals im Jahr in Urlaub fahren. Dies war für uns als Kinder (ich bin Mitte 40) die absolute Ausnahme und meine Eltern mussten auf viele Dinge verzichten um beispielsweise einen Hausbau finanziell trotz 4 Kinder stemmen zu können. Das müssen wir uns auch vor Augen halten finde ich.