Preisgekröntes Sozialdrama Agnieszka
Ohne einen Cent in der Tasche verlässt Agnieszka über Nacht ihre Heimat in Polen. In Deutschland lernt sie die in Vergessenheit geratene Ballettdiva Madame kennen. Sie beginnt für Madame als Domina zu arbeiten. Als sie den 16-jährigen Manuel kennenlernt, überschlagen sich die Ereignisse.
Inhalt
Agnieszka Radomska ist 30, als sie aus dem Gefängnis entlassen wird. Doch in ihrer Heimat Polen gibt es kaum Perspektiven. Sie schlägt sich nach München durch. Über Umwege gelangt Agnieszka an die 70-jährige vereinsamte Chefin einer Escortagentur Madame. Die ehemalige Ballettdiva nimmt Agnieszka bei sich auf und vermittelt ihr eine Stelle als Domina. Agnieszka tut in dem Job, was sie am besten kann: zuschlagen. „Mein bestes Krokodilchen“ nennt Madame Agnieszka bereits innerhalb kürzester Zeit und behandelt sie wie Ziehtochter und Nachfolgerin. Bis Agnieszka auf den 16-jährigen Manuel Kasper trifft, der sich von ihr angezogen fühlt und alles versucht, um in ihrer Nähe zu sein. Anfangs hält Agnieszka den Jungen auf Abstand, doch zögerlich gibt sie seinen ungewöhnlichen Annäherungsversuchen nach.
Filminfo
Kritik
"Was wie eine klassische weibliche Opfer-Geschichte beginnt, entwickelt sich zu einer einfühlsamen Suche nach Identität. Karolina Gorczyca ist herausragend in der Titelrolle. Wie sie die stete innere Anspannung ihrer Figur hinter stoisch ernster Miene fühlbar macht, trägt den Film. Zudem stimmt die inszenatorische Balance aus schroffem Realismus und Emotionalität. Gekonnt entwirft Regisseur Tomasz Rudzik ein komplexes Geflecht von emotionalen Abhängigkeiten und schafft es so, ein Immigranten-Schicksal aus einer ganz eigenwilligen, spannenden Perspektive zu erzöhlen. Die wundervolle Kamera-Arbeit von Sorin Dragoi tut ihr Übriges, dass diese BR-Koproduktion lange im Gedächtnis bleibt. Zu Recht gab es den Bayerischen Filmpreis für die beste Nachwuchsregie."
(Gregor Wossilus)