Keramikfeuerzeug Feuer aus der Steckdose
Es mutet an wie etwas sehr Exquisites: das Keramikfeuerzeug in Form einer asiatischen Vase. In Wahrheit ist es aber aus der Not geboren.
Denn 1930 wurde vom Deutschen Reichstag das 'Zündwarenmonopolgesetz' erlassen. Deutschland musste sich verpflichten, weder Zündhölzer zu exportieren, noch größere Mengen im Land zu fertigen. Kurz: Streichhölzer waren teuer. Und so erschien die Anschaffung eines elektrischen Feuerzeugs aus Keramik auf lange Sicht rentabel. Noch dazu galt Metall bereits in den 1930er Jahren als kriegswichtiges Material. Keramik sollte es, wo möglich, ersetzen. Die Zusammenarbeit des Porzellanherstellers Rosenthal mit dem Elektronikkonzern AEG machte dies möglich. Aber obwohl das Monopol auf Zündhölzer erst 1983 aufgehoben wurde, hielt sich das Keramik-Feuerzeug doch nicht sehr lange auf dem Markt.
Fakten:
- Geschätzter Wert: ca. 50 Euro
- Herkunft/ Datierung: Selb, um 1936
- Hersteller: Rosenthal-Isolatoren GmbH
- Sendung vom 28. Januar 2012