Puderdose Frühes Retro-Design
Diese Puderdose beweist, dass Retro-Design nicht nur ein Phänomen der Jetzt-Zeit ist. Sie zitiert die klassisch-modernen Formen der Bauhaus-Ära, stammt jedoch selbst aus den 1950er Jahren.
Der Besitzer hatte die Puderdose auf einem Trödelmarkt erstanden, weil er Ähnlichkeiten zu einem Aschenbecher der berühmten Bauhaus-Absolventin Marianne Brandt erkannte.
Allerdings zeigen mehrere Indizien die spätere Entstehung an. Im Inneren ist der englische Begriff „Flapjack“ zu finden, der nicht in die Zeit der 20er Jahre passt. Er bedeutet eigentlich „Pfannkuchen“ und bezeichnet eine bestimmte Bauart der Puderdose. Dazu wurde im Griff des Deckels Kunststoff verwendet, der in der Bauhaus-Ära noch gar nicht zur Verfügung stand.
Trotzdem ist die Dose einfach schön und auch in der Bauart bemerkenswert: Der Deckel birgt auf der Rückseite einen Spiegel, der Griff des Deckels ist gleichzeitig der Spiegelständer. Da jedoch der Hersteller unbekannt ist, liegt der Wert nicht weit über den 50 Euro, die der heutige Besitzer dafür bezahlt hat.
Fakten
- Geschätzter Wert: 50 Euro
- Datierung: 1950er Jahre
- Herkunft: Deutschland
- Hersteller: unbekannt
- Sendung vom 13. April 2013