Gallé-Trichterglas Im Geiste des Meisters
Auch wenn dieses trichterförmige, olivgrüne Jugendstil-Glas nicht mehr von Emile Gallé selbst stammt, so ist es doch ein frühes Erzeugnis seiner Werkstatt in Nancy aus den Jahren zwischen 1906 und 1910.
Ist es wirklich ein Gallé-Glas? Die Frage ist berechtigt, denn die Gläser von Emile Gallé wurden und werden wegen ihrer großen Beliebtheit und ihres beträchtlichen Sammlerwerts sehr häufig gefälscht - in Rumänien bis in die 1980er Jahre sogar staatlich verordnet: die Frau des Diktators Ceausescu, Elena, hatte eine große Vorliebe für Gallé-Gläser und ließ im großen Stile fälschen.
Dieses trichterförmige, selten kleine Glas mit dem Seerosen- und Pfeilkrautdekor ist aber ein Original. Es trägt die Fabrikmarke der Firma Gallé, die über den Tod ihres Gründers (1904) bis in die 20er Jahre verwendet worden ist. Dieses Glas ist wohl kurz nach seinem Tode, aber nicht später als 1910 gefertigt worden. Es entstammt seinem direkten Atelier, ist also noch ganz im Geiste des berühmten Meisters der Jugendstil-Glaskunst entworfen und gefertigt worden.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 500 Euro
- Datierung: zwischen 1906 und 1910
- Herkunft: Nancy / Frankreich
- Sendung vom 2. Februar 2013