Zwischengoldbecher In barocker Tradition
In der Tradition der barocken Zwischengoldbecher wurde dieses Glas Anfang des 20. Jahrhunderts in Böhmen hergestellt und aufwändig veredelt.
Schon am Ende des 18. Jahrhunderts gab es eine Neuauflage der prächtigen barocken Zwischengoldbecher, die aus zwei ineinander gearbeiteten Gläsern bestehen. Es war der Waldviertler Joseph Mildner aus Gutenbrunn, der damals angefangen hatte, in Gold unterlegte und bemalte Teileinsätze in Gläser einzuarbeiten. Seine Interpretation der Barockbecher war an der Wende vom Rokoko zum Empire sehr beliebt.
Dieser vom Glasveredler Richard Powalla angefertigte Becher stellt eine neuerliche Auflage der Zwischengoldbecher dar, die auch die Mildner-Becher formal weiter entwickelt. Er hebt sich durch seine leichte, elegante Taillierung und seine schlanken Proportionen deutlich und eigenständig vom Vorbild ab. Auch die feine Radiertechnik zeigt eine handwerkliche Qualität, die viel mehr wert ist, als es der Marktpreis des Bechers derzeit widerspiegeln kann.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 100 bis 150 Euro
- Datierung: Anfang 20. Jahrhundert
- Herkunft: Böhmen
- Künstler: Richard Powalla
- Sendung vom 30. März 2013