Das Gerücht Unbegreifbar ungreifbar
Züge der Karikatur trägt diese Graphik mit dem Titel "Das Gerücht", für die Andreas Paul Weber im Jahre 1943 die Vorzeichnung gemacht hatte und die er 1953 als Lithographie aufgelegt hat.
Zunächst entstand 1943 die satirische Zeichnung "Das Gerücht". Zehn Jahre später führte Andreas Paul Weber dieses Motiv als Lithographie aus. Als sein berühmtestes Blatt ist "Das Gerücht" eine Art Markenzeichen seiner Kunst. Der politisch nicht unumstrittene Weber war künstlerisch von Alfred Kubin, James Ensor, Max Klinger und wohl auch von Goya beeinflusst. Technisch lassen sich seine Lithographien mit denen von Honoré Daumier vergleichen. Dennoch hatte Weber seinen eigenen Stil. Den Schwerpunkt aber legte er aufs Inhaltliche und weniger auf den künstlerischen Ausdruck.
Zu Webers Spezialitäten gehörten erzählerische, dramatische Illustrationen von oft auch abstrakten Begriffen. Hier stellt er den Begriff 'Gerücht' als schlangenartiges, spitznasiges Wesen mit blinder Brille dar. Der Körper ist besetzt mit unzähligen Augenpaaren. Das Wesen entwickelt sich aus einem diffusen 'Irgendwas' aus Leibern, die aus Hochhausfenstern hervorquellen. Mit diesem Wesen verbildlicht Weber genau das, was ein Gerücht ausmacht: einmal in die Welt gesetzt, lässt es sich nicht mehr aufhalten und wird irgendwann so übermächtig, das sich ihm jeder blindlings anschließt.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 1.200 bis 1.500 Euro
- Datierung: 1953
- Herkunft: Deutschland
- Künstler: Andreas Paul Weber
- Sendung vom 28. September 2013