Gitarrenlaute Von beiden das Beste
Die Gitarrenlaute, eine Mischung aus Laute und Gitarre, gebaut um 1900, war das Lieblingsinstrument der deutschen Wandervogelbewegung.
Diese Mischung aus Gitarre und Laute vereinigt von beiden das Beste: von der Gitarre das moderne Griffbrett, von der Laute die frei schwingenden Saiten. Sie dienen der Bassergänzung: während zu den tiefsten Tönen auf der Gitarre das 'E' zählt, erzeugt die Laute noch das tiefe 'C'.
Die Nähe zu Lauten zeigt sich aber auch auf der Rückseite dieses Instruments: am ausgebuchteten, muschelförmigen Klangkörper. Das hübsch geschnitzte Engelsköpfchen am Ende des Wirbelbretts versetzt das Instrument optisch zurück ins 18. Jahrhundert. Und über dem Schallloch erinnert die Rosette mit ihren geometrischen Ornamenten, den gleichseitigen Dreiecken, ebenfalls an alte Lauten.
Gerade ihr historisierendes Äußeres, diese Reminiszenz an alte Instrumente, ließ sie Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem der beliebtesten Instrumente der deutschen Wandervogelbewegung werden. Das unterstreicht auch die Inschrift auf der Rückseite ihres Wirbelbretts: "Immer huldige dem Schönen, sei es in Wort oder Tönen".
Fakten:
- Geschätzter Wert: 200 bis 300 Euro
- Datierung: um 1900
- Herkunft: Deutschland
- Sendung vom 1.6.2013