BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Symphonion Kratzen erwünscht

Um die Walze abzulösen, erfand der Leipziger Paul Lochmann das Symphonion, eine Art Spieluhr, bei der Platten mit eingestanzten Häkchen die Töne anstimmen.

Stand: 16.03.2013 | Archiv

Symphonion: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Die Platten eines Symphonions sind nicht aus gerilltem Schellack (die Erfindung von Emil Berliner, 1887), sondern aus Blech mit eingestanzten Häkchen. Bei dieser von Paul Lochmann im Jahr 1886 erfundenen Lochplatte zupfen die Häkchen so genannte Sternrädchen an, die den Tonkamm des Symphonions zum Klingen bringen.

Diese Platten lösten die schwer auswechselbaren Walzen ab und waren viel günstiger herzustellen. Aus einer Platten-Matrize konnte Paul Lochmann in seiner Fabrik in Leipzig-Gohlis Tausende von Lochplatten stanzen lassen. Diese günstigen und leicht zu wechselnden Platten bereicherten das Melodienrepertoire eines Symphonionbesitzers erheblich. Der Preis eines Symphonions richtet sich heute im Wesentlichen nach Anzahl und vor allem Größe der beigefügten Lochplatten – je größer die Platten, desto wertvoller.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 1.000 bis 1.500 Euro
  • Datierung: um 1898
  • Herkunft: Leipzig-Gohlis
  • Hersteller: Fabrik Lochmannscher Musikwerke AG
  • Sendung vom 16. März 2013

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