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Nachtgeschirr Des Kaisers neue Töpfe

Adel verpflichtet: selbst die Nachttöpfe der Majestät wurden von der schlesischen Porzellanmanufaktur Krister in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Kaiserkrone versehen.

Stand: 18.05.2012 | Archiv

Nachtgeschirr: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Aber auch wenn auf dieser Garnitur aus Wasserkanne, Waschschüssel und Nachttopf die Kaiserkrone mit dem preußischen Adler aufgebracht war – zur ersten Garnitur von Übernachtungsgästen in den kaiserlichen Schlössern zählten ihre Benutzer dennoch nicht: es fehlt das Gold. Ein wunderbares Zeugnis für das Haus- und Hofleben am Kaiserhof ist diese Porzellangarnitur aber auf jeden Fall. Und das Zeugnis einer längst vergangenen Zeit ohne Wasserspülung, die trotzdem –auch in der Nacht - würdevoll überstanden werden wollte.

Kaiser Wilhelm I. hatte das Nachtgeschirr für seine Schlösser nachweislich bei mehreren Manufakturen bestellt: bei Villeroy & Boch, bei der 'Königlichen Porzellan Manufaktur' KPM und eben auch bei der 'Krister Porzellan Manufaktur' in Schlesien, die nicht zufällig dasselbe Firmenkürzel, nämlich KPM, verwendete. Eine Markenkopie, die geduldet wurde: einzig ein einfacher Strich über dem Kürzel unterschied die schlesische KPM vom Original, der Berliner KPM, die mit einem Zepter gemarkt hat. Doch für seine schlesischen Schlösser, von denen diese Garnitur wohl stammt, bestellte der Kaiser eben 'regional'.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 100 bis 150 Euro
  • Datierung: um 1875
  • Herkunft: Waldenburg, Schlesien
  • Hersteller: Krister Porzellan Manufaktur
  • Sendung vom 19. Mai 2012

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